Moers Vom Wunderkind zur Wunderfrau

Moers · Mit 15 begann Leonie Viola Thöne aus Moers zu studieren. Jetzt ist die Künstlerin mit dem extravaganten Aussehen 20 Jahre alt. Die junge Frau ist ein vielseitiges Talent: Sie schreibt, spielt Theater, führt Regie, komponiert, singt, malt und illustriert.

Am besten fragt man Leonie Viola Thöne nicht, was sie macht, sondern was sie nicht macht. Das ist einfacher. "Fußball spielen", fällt der 20-Jährigen dann spontan ein. "Und selbst fotografieren auch nicht."

Ansonsten lässt die junge Moerserin nichts Kreatives aus: Die Frau mit dem extravaganten Aussehen schreibt, spielt Theater, führt Regie, komponiert, singt, malt und illustriert, posiert als Fotomodel, tanzt - und hat schon bald ihr erstes Studium abgeschlossen. Mit einer Sondererlaubnis durfte die damalige Schülerin der Anne-Frank-Gesamtschule Rheinkamp schon mit 15 Jahren an der Fernuni Hagen Sozialwissenschaften studieren, macht jetzt ihren Master in Soziologie. Thema: Manipulation und Ideologien.

Haarlänge: 135 Zentimeter

Leonie Viola Thöne empfängt uns im Büro ihres Bruders Björn Philippe an der Xantener Straße. Sie trägt ein knallrotes Designerkleid, im gelockten kastanienbraunen Haar steckt eine große Blume. "Hut wäre hier nicht so passend", sagt sie.

Hüte hat sie gern und viele und oft über extrem langes Haar gezogen. "Exakt 135 Zentimeter lang, wächst auch nicht weiter, genetische Haarlänge", erklärt sie. Gestört haben sie die langen Haare noch nie. "Die sind wie ein drittes Ohr", erklärt die Frau, die soeben der Bühnen-Inszenierung eines Märchens entsprungen sein könnte. Wenn sie sich dann auf ihr violettes Bretz-Designersofa setzt, ist die Feen-Welt perfekt.

Das Sitz-Ensemble hat sie sich schon mal für ihre spätere erste Wohnung gekauft und mangels Platz im elterlichen Haus ihrem Bruder Björn Philippe als Büro-Einrichtung geliehen. Fehlt nur, dass ein märchenhafter Prinz hinzu tritt - um den im realen Leben zu finden, dafür hat und nimmt sich die 20-Jährige noch Zeit. Denn es ist nach wie vor viel zu tun. Aufzuzählen, was Leonie Viola Thöne in ihrem noch nicht sehr langen Leben alles publiziert, aufgeführt und sonst noch fabriziert hat, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.

Deshalb hier jetzt nur die alleraktuellsten Engagements von Viola Thöne: Im Musical "Kisses and Lies" von Colin Sinclair, das demnächst im Düsseldorfer Tanzhaus NRW aufgeführt wird, spielt die Moerserin die einzige weibliche Rolle, die Zara. Eine Frau, die von sieben Männern umgarnt wird. "Eine tolle Rolle für mich", findet sie. Außerdem schreibt sie gerade ein Musical zum Thema Heiratsschwindel. Und Songs für ein eigenes Musik-Album. Nein, als ehrgeizig würde sie sich nicht beschreiben. "Ich bin zielstrebig. Das ist es."

(RP)
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