Rudern Rudertalent träumt von WM-Medaille

Moers · Der Moerser Marc Leske begann seine Wassersport-Karriere im Segelboot, stieg wegen seiner Körpergröße dann aufs Rudern um. Am Wochenende gewann er zwei weitere DM-Titel und wurde für die Weltmeisterschaft nominiert.

Mit der Nominierung für die Weltmeisterschaften im Rudern in der Altersklasse U 19, die vom 8. bis 11. August im litauischen Trakai ausgetragen werden, ist für den Moerser Schüler Marc Leske ein Traum in Erfüllung gefangen. Seit seinem sechsten Lebensjahr ist der 17-Jährige mit dem Wassersport verbunden. Zunächst ist er wegen seiner Eltern zum Segeln gekommen, was aber nach und nach zu einem Problem wurde, denn mittlerweile misst der sympathische Sportler 199 cm Körperlänge. Das Segelboot wurde zu klein für ihn, und er begann im August 2008 mit dem Rudern. "Die Ruderer haben auf dem gleichen See trainiert wie die Segler", sagt Marc Leske. "Da habe ich es einfach mal ausprobiert."

Der Erfolg stellte sich schnell ein. Bereits bei den B-Junioren gewann er den Titel des Deutschen Juniorenmeisters U 17 und den des Sprintmeisters im Achter mit Steuermann. Am vergangenen Wochenende kamen zwei weitere Deutsche Meisterschaften hinzu: Im Vierer mit Steuermann und im Achter mit Steuermann durfte der Grafenstädter jubeln. Der Achter war mit den stärksten Akteuren aus dem Landeskader NRW besetzt.

Erstmals seit zwölf Jahren setzte sich das Boot wieder gegen die anderen Regionalverbände durch. Seine starken Leistungen bei diesen Titelkämpfen brachten ihm dann auch prompt die Nominierung für die Weltmeisterschaften ein. Allerdings muss Marc Leske für diesen Erfolg auch hart arbeiten. Mittlerweile stehen bei seinem Verein, dem Crefelder Ruder Club, sechs Trainingstage mit sechs bis sieben Trainingseinheiten pro Woche auf dem Programm. "Zweimal davon haben wir zweieinhalb Stunden Krafttraining, die anderen Einheiten absolvieren wir auf dem Wasser", erklärt Leske. Die Einheiten zu Wasser finden entweder auf dem Elfrather See, seinem "Heimatgewässer", oder an einem der Landesstützpunkte in Essen, Münster und Dortmund statt. Auch diese Einheiten haben es in sich, denn während des Trainings sind 20 Kilometer auf dem Wasser zu absolvieren.

In welcher Bootsklasse Leske bei den Weltmeisterschaften an den Start gehen wird, ist noch ungewiss. Nominiert wurde er für die beiden Klassen, in denen er am vergangenen Wochenende Deutscher Meister geworden ist. "Ich würde den Achter bevorzugen", hofft der physisch starke Ruderer. "Es ist ja immerhin unser Paradeboot." Die Entscheidung für seinen Start wird letztlich bei einem fünfwöchigen Trainingslager in Berlin-Grünau fallen, das er ab dem 4. Juli bestreitet. "Ich freue mich auf die WM und hoffe mit einer Medaille nach Hause zu kommen", so Leske.

Seine sportlichen Ziele für die Zukunft sind eine erneute Nominierung für die Weltmeisterschaften 2014, bei denen er nochmals in der Altersklasse U 19 an den Start gehen könnte. Allerdings wird er auch schulisch gefordert sein, denn im kommenden Jahr möchte Marc Leske sein Abitur bestehen. "Ich muss versuchen, das Rudern und die Schule unter einen Hut zu bringen, denn nach dem Abi möchte ich gerne Ingenieurswesen studieren", betont er. Dabei ist es noch überhaupt nicht klar, an welchen Studienort es ihn zieht, er möchte auf jeden Fall weiter seinen Sport ausüben, wenn die Zeit und die Gesundheit es zuletzt. Dortmund scheint wegen des Ruder-Leistungszentrum in der engeren Auswahl zu sein.

(ut)
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