Rheinberg Bewegung statt Burger

Rheinberg · Die Stadt Rheinberg macht mit beim Projekt "Gesunde Kinder in gesunden Kommunen" – eine Aktion gegen Bewegungsarmut und für gesündere Ernährung.

 Bald könnte der Genuss von fettigen Pommes deutlich weniger zu einem schlechten Gewissen beitragen.

Bald könnte der Genuss von fettigen Pommes deutlich weniger zu einem schlechten Gewissen beitragen.

Foto: ddp, ddp

Die Stadt Rheinberg macht mit beim Projekt "Gesunde Kinder in gesunden Kommunen" — eine Aktion gegen Bewegungsarmut und für gesündere Ernährung.

In Deutschland gibt es immer mehr übergewichtige Kinder — Tendenz stetig steigend! Selbst übergewichtige Eltern können genauso ein Risikofaktor für kindliches Übergewicht sein, wie ein zu hohes Geburtsgewicht — in Rheinberg wie auch überall sonst im Bundesgebiet. Nur: Die Rheinberger tun etwas, um den Trend zu stoppen: Die Stadt macht mit im Projekt "Gesunde Kinder in gesunden Kommunen".

Zu wenig Bewegung

In den Sommerferien werden die Weichen gestellt: Schulen und Vereine können sich überlegen, wie sie mitmachen bei dem Vorhaben, für das die Stadt 10 000 Euro locker macht als Eigenanteil, der durcheine Euregio-Förderung mindestens verdoppelt wird — und zwar für mehrere Jahre.

Denn die Aktionsziele sind nicht im Handumdrehen erreicht, weiß auch Erwin Moersen, Leiter des Fachbereiches Jugend, Soziales, Schulen und Sport in der Rheinberger Stadtverwaltung. Es geht um die Förderung eines aktiven Lebensstils bei Kindern; dazu soll ein Netzwerk mit mehreren Partnern geknüpft werden, die auf dieses Ziel hin arbeiten; außerdem soll ein Ziel beschrieben werden, was für das einzelne Kind und die soziale Gemeinschaft im Ort erreicht werden soll.

All das passiert vor einem ernsten Hintergrund: Was Kraft, Ausdauer und Koordination angeht, sind kinder heute um zehn bis 20 Prozent weniger leistungsfähig als Gleichaltrige in den späten 80-er bzw. frühen 90-er Jahren. Außerdem bewegen sich immer mehr Kinder immer weniger — die absolute Mehrheit mittlerweile deutlich weniger als 60 Minuten am Tag.

Dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich zu machen: Schulwege werden meistens sitzend im Bus oder im Auto zurück gelegt; Schulsport fällt häufig aus; Nachmittage werden lieber am Computer verbracht statt mit Bewegung, Spiel und Sport. Wobei das "draußen sein" auch unattraktiver wurde: es gibt viele Verbotsregeln auf Wegen und Plätzen, oder aber der Straßenverkehr ist so gefährlich, dass Eltern ihre Kinder lieber zuhause halten.

Beim Projekt "Gesunde Kinder in gesunden Kommunen" können die Karten neu gemischt werden: bei Bewegung und Ernährung zum Beispiel, bei der Erschließung von Lebenswelten, auch bei der Förderung kommunaler Strukturen.

Rat am "runden Tisch"

Die Rheinberger machen sich nicht als Solisten ans Werk sondern werden von einem Fachinstitut unterstützt, das teilnehmende Kindergärten, Schulen und Gemeinschaften mit Lösungsvorschlägen unterstützt. Dabei wird in den Schulen "unterrichtsverzahnt" gearbeitet, beschreibt Erwin Moersen: die Programminhalte werden mit dem Lehrplan verwoben.

Wie das konkret geschehen wird, soll an einem "runden Tisch" nach den Sommerferien abgestimmt werden.

(RP)
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