Rheinberg Fit für die nächste Generation

Rheinberg · Familie Mosters hat die 1865 erbaute Mosters-Mühle in Menzelen mit viel Aufwand und Geld restauriert. Im Herbst entscheidet sich, ob die Mühle den mit 7000 Euro dotierten Rheinischen Preis für Denkmalpflege bekommt.

Menzelen-Ost Aufräumen, streichen und vieles andere mehr: Bis zum 12. September haben Georg Mosters und sein Vater Paul mit Unterstützung der kompletten Familie noch allerhand zu tun. An diesem Tag — es ist der Tag des Offenen Denkmals — wird die "Mosters Mühle" für die Öffentlichkeit geöffnet.

Die Holländer-Turmwindmühle am Mooßweg ist vielleicht das Wahrzeichen des Ortsteils Menzelen-Ost: 1865 von Vorfahren der Familie Mosters auf dem heute von Georg Mosters bewirtschafteten landwirtschaftlichen Betrieb gebaut, ist sie bis heute in Familienbesitz geblieben. Und ist inzwischen auch wieder gut in Schuss. Denn vor etwa einem Jahr haben die Eigentümer begonnen, die seit 1984 denkmalgeschützte Mühle zu restaurieren.

Altes Feldstein-Mauerwerk

"Das war dringend nötig, die Einflüsse der Witterung waren nicht mehr zu übersehen", beschreibt Landwirt Georg Mosters. Das Feldstein-Mauerwerk, das große Kruiywerk und die Holzböden waren stark beschädigt, die Standsicherheit war nicht mehr gegeben, die Flügel drohten abzustürzen. Inzwischen ist das Mauerwerk neu verfugt worden, die mächtigen Balken sind an den Auflagestellen im Mauerwerk mit Stahl unterfüttert worden, die Flügel wurden gestrichen, die Ruten aus Stahl neu angefertigt. Georg Mosters: "Wir haben mit Engenhorst eine auf Restaurationen spezialisierte Firma gefunden, die gut gearbeitet hat. Wobei ein Problem darin bestand, das Gerüst anzubringen. Bei einem runden, nach oben konisch zulaufenden Gebäude gar nicht so einfach. Da sollte man möglichst an alles denken, wenn das Gerüst einmal steht und nichts vergessen."

Dass die Mühle restauriert werden konnte, war nur durch die Bewilligung von Denkmalpflegmitteln möglich. Den weitaus größten Teil investierte allerdings der Eigentümer — in Eigenleistung. So kann die ortsprägende Sehenswürdigkeit für die nächste Generation erhalten werden.

Und möglicherweise bekommt die Mühle bald auch einen Preis. Denn im Herbst dieses Jahres wird der Rheinische Preis für Denkmalpflege verliehen, mit dem das Land NRW das bürgerschaftliche Engagement zum Erhalt privater Denkmäler würdigt. Aus nahezu allen Städten und Kreisen des Rheinlandes haben sich Denkmaleigentümer um den erstmals öffentlich finanzierten Preis beworben. Beim LVR-Amt für Denkmalpflege sind 68 Bewerbungen eingegangen, darunter auch zwei aus dem Kreis Wesel. Im Wettbewerb um den mit 7000 Euro dotierten Preis steht neben der Mosters-Mühle die Evangelische Kirche Götterswickerhamm in Voerde. "Der vom Land NRW gestiftete Preis macht den Menschen deutlich, dass Denkmalpflege keine Privatsache, sondern eine wichtige Aufgabe von öffentlichem Interesse ist", so Landeskonservator Professor Dr. Udo Mainzer vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Mitglied des Auswahlkomitees.

Besondere Anerkennung verdient

Darum verdiene ein gutes Beispiel im Umgang mit Denkmälern besondere Anerkennung. "Die Streuung der im Wettbewerb stehenden Denkmäler ist ein Zeichen dafür, dass der Rheinische Preis für Denkmalpflege nicht nur einen Wettbewerb unter den Denkmaleigentümern, sondern auch unter den Städten und Kreisen ausgelöst hat", so Professor Mainzer.

(RP)
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