Rheinberg Genug für die Oberstufe

Rheinberg · Mehr als 80 Prozent der Viertklässler an Rheinberger Grundschulen wechseln im Sommer auf die Europaschule oder das Amplonius-Gymnasium in Rheinberg. Schulausschuss lehnte Gesamt- statt Gemeinschaftsschule ab.

Von den 314 Kindern, die derzeit noch die Rheinberger Grundschulen besuchen, werden 253 auf das Amplonius-Gymnasium oder die Europaschule (Gemeinschaftsschule) wechseln. Das sind 80,57 Prozent. Zehn Jungen und Mädchen werden die im Sommer neu startende Sekundarschule Alpen besuchen.

"Offensichtlich können wir die meisten Kinder im eigenen Land halten", sagte CDU-Sprecher Wolfgang Fillers im Rheinberger Schulausschuss. Dass sich elf Jungen und Mädchen (alle von der Lindenschule Budberg) für das Rheinkamper Gymnasium entschieden haben, wertete der Fraktonsvorsitzende als "normalen Ausreißer". Was den meisten Ausschussmitgliedern noch nicht bekannt war: Das Rheinkamper Gymnasium wird Schüler aus Rheinberg künftig ablehnen — Helga Karl vom Schulverwaltungsamt verwies in der Sitzung auf einen entsprechenden Ratsbeschluss der Stadt Moers.

Zu wenig für die Oberstufe?

Fillers irritierte den Ausschuss mit seiner Einschätzung, nur zwei an der Gemeinschaftsschule angemeldete Schüler mit einer Empfehlung ausschließlich für das Gymnasium seien zu wenig, wenn später eine gymnasiale Oberstufe zu Stande komme solle.

Klaus Bechstein (SPD) verwies auf einen anderen Bildungsauftrag der Gemeinschaftsschule gegenüber dem Gymnasium. Und er sagte: "Allein von der Sekundarschule Alpen als Kooperationsschule kommen später pro Jahr rund 40 Jugendliche in die Oberstufe. Dann haben wir so viele Schüler, dass wir Probleme haben werden, die noch alle unterzubringen."

Auch Dietmar Heyde (Grüne) sah das so und sprach von einem "optimalen Messkriterium für den Erfolg der Gemeinschaftsschule. Das gibt unserer Position recht: Eine frühe Auslese der Schüler bewährt sich nicht, gemeinsames Lernen führt zum Erfolg." Und Herbert Becker (FDP) erinnerte Fillers daran, "dass wir die Schule nicht gegründet haben, damit dort alle das Abitur machen."

60 Prozent mit Qualifikation

Norbert Giesen, Leiter der Europaschule, machte deutlich, dass schon zu Realschulzeiten 60 Prozent aller Schüler die Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe erreicht hätten: "Wir gehen davon aus, dass das auch bei der Gemeinschaftsschule so sein wird."

(RP)
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