Rheinberg Neues lernen - neues Lernen

Rheinberg · Die Europaschule Rheinberg gehört als erste Schule im Kreis Wesel zum bundesweiten Schulverbund "Blick über den Zaun". Die Teilnehmer arbeiten, wissenschaftlich begleitet, an reformpädagogischen Konzepten.

 Wer neugierig ist, der lernt auch gerne. Philippe (8), Simon (9), Pauline (9) und Niklas (7) - von links - beim Blick über den Zaun.

Wer neugierig ist, der lernt auch gerne. Philippe (8), Simon (9), Pauline (9) und Niklas (7) - von links - beim Blick über den Zaun.

Foto: Ostermann, Olaf

Die Rheinberger Gemeinschaftsschule (Europaschule) ist als erste Schule im Kreis Wesel in den bundesweiten Schulverbund "Blick über den Zaun" aufgenommen worden. "Zu diesem Netzwerk gehören 120 reformpädagogisch orientierte Schulen aller Schulformen von der Grundschule über das Gymnasium bis zum Berufsschule", schilderte Schulleiter Norbert Giesen gestern. Sie teilen sich auf 15 Arbeitskreise auf.

Die Rheinberger gehören dem Arbeitskreis 11 dieses schon seit 1989 bestehenden Schulverbunds als eine von sechs Schulen an; eine siebte, österreichische soll bald hinzustoßen. "Mit der Aufnahme in diesen Verbund haben wir schon kaum mehr als ein Jahr seit der Gründung der Schule einen großen Schritt geschafft", so Norbert Giesen. "Aber die damit verbundenen Ziele kann man natürlich nicht in einem oder zwei Jahren schaffen. Das ist ein Endlos-Prozess."

Die Schulen werden sich nicht selbst überlassen. So gibt es eine wissenschaftliche Begleitung durch Dozent Axel Backhaus von der Uni Siegen. Und eine renommierte Fürsprecherin haben die Rheinberger ebenfalls: Prof. Dr. Susanne Thurn, Leiterin der Laborschule Bielefeld, steht der Europaschule als Bürgin bei. So ist es im Konzept vorgeschrieben.

Zweimal im Jahr treffen sich die Arbeitskreis-Teilnehmer reihum für jeweils drei Tage. Dann wird überprüft, ob die Konzepte auch umgesetzt werden. "Wir werden im November erstmals an einem solchen Arbeitskreis-Treffen teilnehmen", so der Schulleiter.

Die Gemeinschaftsschule verpflichtet sich reformpädagogischen Ansätzen, etwa. durch längeres gemeinsames Lernen und die Abschaffung des klassischen Notensystems. Soziales, individuelles und kooperatives Lernen — "bei uns ist das alles miteinander verbunden", so Giesen. Und alles ist wissenschaftlich abgefedert. Zum Beispiel, die Tatsache, dass längeres gemeinsames Lernen zu besseren Lernerfolgen und Schulabschlüssen führt. Oder die pädagogische Erkenntnis, dass sich Leistungsbewertungen auf Kompetenzen stützen sollten. Eine Folge sei, dass die früher als Nebenfächer bezeichneten Fächer wie Sport, Erdkunde oder Geschichte aufgelöst werden und der Stoff in Projektform vermittelt wird. Wobei dies immer auf das Schülerklientel und die Begleitumstände abgestimmt wird.

"Wir versprechen uns von der Aufnahme in den Arbeitskreis eine ganze Menge für die weitere Entwicklung unserer Schule", sagte Giesen. Er sei stolz, sich mit einem hoch engagierten und -motivierten Kollegium auf den Weg zu machen.

(RP/rl)
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