Alpen: Schießerei vor Aldi Supermarktkunden befüchteten Amoklauf

Alpen · Ein 28-jähriger Serbe schießt am Samstagnachmittag auf seine getrennt von ihm lebende frühere Partnerin. Die junge Frau wird am Kopf verletzt, ist aber nicht in Lebensgefahr. Der in München wohnende Täter ist auf der Flucht.

Schießerei in Alpen
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Im familiären Bereich liegen offenbar die Hintergründe einer Schießerei in der Nähe des Aldi-Marktes, bei der am Samstag eine Frau verletzt wurde. Wie unsere Redaktion erfuhr, hätten Kunden auf dem Parkplatz des Discounters kurz vor 16.30 Uhr gerufen "Da schießt jemand" und auf die Durchfahrt zwischen Rathaus und Aldi-Parkplatz in Richtung Sparkassengebäude gedeutet.

Augenblicke später hätten sich zwei Frauen in den Eingangsbereich des Supermarktes geflüchtet: Eine am Kopf verletzt, offensichtlich eine Schusswunde, die andere unter Schock. Kunden kümmerten sich um die beiden Frauen, bis der Rettungsdienst eintraf. Die ebenfalls alarmierte Polizei suchte mit großem Aufgebot den Ort nach dem Schützen ab. Dabei wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt. Auch Notfallseelsorger waren als Ansprechpartner gerufen worden.

Während in Alpen Angst herrschte, der Bewaffnete könne sich noch im Ort versteckt halten, kamen von der Staatsanwaltschaft Kleve — sie hatte die Information der Öffentlichkeit in dieser Angelegenheit an sich gezogen — und der Polizei erst 23 Stunden nach der Tag klärende Aussagen zum Geschehen. Demnach ist der Täter ein 28-jähriger Serbe, der frühere Lebensgefährten einer der beiden Frauen. In Alpen war zu hören, dass dem in München wohnenden Täter laut Gerichtsbeschluss verboten war, seiner aus dem Kosovo stammenden Frau näher zu kommen.

Opfer ist nicht in Lebensgefahr

Zeugen schilderten der Redaktion am Sonntag, der Mann habe mit einer Schusswaffe genau ins Gesicht der 22-jährigen Frau gezielt - sie sei glücklicherweise aber nur von einem Streifschuss verletzt worden und ist laut Staatsanwaltschaft nicht in Lebensgefahr. Ihre Freundin, mit der sie zum Einkaufen gehen wollte, sei ebenfalls blutüberströmt gewesen — habe aber nur einen schweren Schock erlitten.

Unter dem Eindruck des Geschehens standen am Sonntag noch Alpener, die den Angriff auf der Straße miterlebten oder vom Aldi-Markt verfolgen mussten: "Ich habe mit meinem Kind an der Kasse gestanden und verzweifelt darüber nachgedacht, wie wir uns in Sicherheit bringen können." Denn die Situation war anscheinend äußerst brisant: Nachdem er den Schuss auf seine Ex-Partnerin abgefeuert habe, sei der Täter an der Eingangstüre des Discounters vorbeigegangen — "wir hatten riesige Angst, dass er jetzt reinkommt und vielleicht Amok läuft", schildert die Augenzeugin die Empfindungen der Menschen im Geschäft. Zum Glück ging der Schütze aber weiter zum Parkplatz, bestieg sein Auto und fuhr davon.

Das Projektil aus seiner Waffe, die er offenbar in Richtung Adenauerplatz abgefeuert hatte, wurde nach Informationen der RP inzwischen gefunden. Der Täter ist nach wie vor flüchtig; Beschreibung: Südländer, schlank, etwa 180 Zentimeter, kurze dunkle Haare, trägt Jeans mit auffälligen Nähten, helle Sportschuhe, eventuell gestreifte Jacke. Hinweise an die Polizei Wesel, 0281 1070.

(RP/EW/jco/top)
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