Wesel Adebar bleibt öfter auch im Winter am Rhein

Wesel · Es ist schon unglaublich: 1992 haben Tierschützer in ganz NRW gerade mal vier Storchenpaare gezählt. Mittlerweile sind es 95, die bereits Nachwuchs bekommen haben oder Elternfreuden entgegensehen. "Auch wenn wir erst Ende der Saison Bilanz ziehen können, so kann man jetzt schon sagen: 2012 wird für NRW ein Rekordjahr", sagt Michael Jöbges, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Weißstorch.

Mehr Wärme, mehr Futter

Er und Hans Glader von der Weseler Bio-Station sprechen davon, dass Zucht- und Ausbürgerungsprojekte die Entwicklung in den letzten Jahren unterstützt haben. Und dann spielt das Klima und damit verbunden das Nahrungsangebot eine entscheidende Rolle. "Weil die Winter in der Regel deutlich wärmer geworden sind, bleiben die Störche hier und fliegen nicht mehr nach Spanien oder Afrika, weil sie als Allesfresser hier genügend Futter finden", weiß Hans Glader. Die Eltern des Bislicher Jungstorch-Trios haben die Region während des Winters nur für zwei oder drei Wochen verlassen.

Apropos verlassen: Die während des Schützenfestes Ende April geschlüpften Vögel werden Ende Juni zu ihren ersten Testflügen starten und dann im Juli mit den Eltern auf Futtersuche gehen. Im August steht der Flug Richtung Süden an.

Interessant: Während niemand genau weiß, wo das Bislicher Elternpaar einst geschlüpft ist, konnten die Dingdener anhand ihrer Ringe identifiziert werden: Ein Elternteil kommt aus Radolfzell (Bodensee), der andere aus Lampertheim an der Bergstraße (Hessen).

(RP)
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