Schermbeck/NRW Atomkraft-Gegner werfen Rohr auf Autobahn

Ahaus/Oberhausen · In Nordrhein-Westfalen protestieren Atomgegner mit einen "Autobahn-Aktionstag" gegen die geplanten Castor-Transporte vom Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus.

In Ahaus und Bonn starteten am Samstag Autokonvois in Richtung Duisburg. Dort hatten sich nach Angaben der Polizei rund 300 Demonstranten zu einer Kundgebung in der Nähe einer Anlage zur Behandlung von Nuklearabfall versammelt. Von Duisburg aus wollten die Demonstranten nach Jülich weiterfahren.

Die Atomkraftgegner fordern, dass die 152 Castoren mit Brennelementkugeln aus einem stillgelegten Versuchsreaktor in Jülich bleiben. "Zum Atomausstieg gehört der Stopp aller Transporte", sagte Heiner Möllers von der Initiative "Kein Atommüll in Ahaus". Die Transporte seien gefährlich, teuer und unnötig.

An der Autobahn 31 bei Schermbeck hatte es nach Angaben der Polizei am Vormittag einen Zwischenfall im Zusammenhang mit der Protestaktion gegeben. Von einer Fußgängerbrücke sei ein etwa zwei Meter langes Plastikrohr auf die Autobahn geworfen worden. Eine von Zeugen gesehene Person sei aufgrund der Bekleidung der Anti-Atom-Szene zuzuordnen gewesen, heißt es im Polizeibericht.

Gegen 15 Anti-Atom-Demonstranten seien Platzverweise erteilt worden. Die Polizei leitete ein Strafverfahren wegen versuchten gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ein. Hinweise auf eine konkrete Gefährdung von Verkehrsteilnehmern gebe es bisher aber nicht. Die Veranstalter der Proteste hatten neben den Kundgebungen auch Aktionen an Autobahnbrücken und Raststätten angekündigt.

Die Genehmigung zur Lagerung der Brennelemente aus dem stillgelegten Versuchsreaktor in Jülich läuft im kommenden Jahr aus.
Nach dem Willen der Bundesregierung sollen die Castoren dann nach Ahaus gebracht werden. Dazu sind Transporte über die Straße vorgesehen. Die NRW-Landesregierung lehnt das ab. Sie will erreichen, dass die Castoren auch über 2013 hinaus in Jülich bleiben.

(lnw)
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