Wesel Atomkraftwerk Borssele: Protest kurz vor Fristende

Wesel · Am 27. Dezember schrieb die RP Wesel über die Pläne für ein Atomkraftwerk in Borssele 2 in der niederländischen Ferien-Provinz Zeeland. Der Meiler ist nur 200 Kilometer von Wesel entfernt. Doch Ferien gingen vor Protest. Erst zum heutigen Fristende für Stellungnahmen zum Projekt beziehen Kommunen und Teile der Politik Stellung (RP berichtete). Nachdem die Verwaltung schriftlich gegen das Atomkraftwerk argumentierte, legte am Mittwoch SPD-Fraktionschef Ludger Hovest nach: "Wir sind gegen Borssele 2. Wer will, kann sich dem Musterprotestbrief anschließen, den Ratsfrau Hanne Eckhardt (Tel. 0281 61191) bereit hält."

 Knapp 200 Kilometer Luftlinie ist der niederländische Atomkraftwerk-Standort Borssele von Wesel entfernt. Im Störfall droht auch in der Kreisstadt und den Nachbarkommunen atomarer Fallout.

Knapp 200 Kilometer Luftlinie ist der niederländische Atomkraftwerk-Standort Borssele von Wesel entfernt. Im Störfall droht auch in der Kreisstadt und den Nachbarkommunen atomarer Fallout.

Foto: archiv

CDU-Chef Jürgen Linz sagte, er sei, wie in seiner Neujahrsrede ausgedrückt, "nicht begeistert", von den Erweiterungsplänen der Niederländer. "Nach Fukushima muss man etwas tun und auf sichere, vor allem erneuerbare Energien umstellen." Meinungsflaute herrschte dagegen bei den Weseler Grünen und der FDP.

Hamminkeln hat Anfang der Woche seine angekündigte kritische Haltung zu den Atomplänen über die nachbarschaftliche Grenze geschickt, wie Chef-Techniker Thomas Dreier gestern bestätigte. Im Rathaus Schermbeck tut man es ihm gleich: Auch hier ist ein ablehnende Stellungnahme unterwegs.

"Wir als Gemeinde geben klar regenerativen Energien den Vorzug", sagt Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter mit Blick auf die neue Biogasanlage und geplante Windrad-Flächen in der Gemeinde.

(thh/fws/bp/jn)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort