"Es geht uneingeschränkt weiter. Der Produktionsbetrieb läuft. Die Lieferanten beliefern uns auch weiterhin. Es gibt keine Entlassungen", erklärte gestern Karl-Heinz Wehe, geschäftsführender Gesellschafter. Er betonte, dass der Betrieb profitabel sei und in den vergangenen neun bis zehn Monaten immer Gewinne gemacht habe. Die finanzielle Krise führt Wehe im Wesentlichen auf Unfrieden im Gesellschafterkreis zurück. Zudem sei man auf einen professionellen Anleger hereingefallen, der sich als "Heuschrecke" erwiesen habe. Gegenwärtig gibt es neben Wehe noch einen weiteren Gesellschafter, der selbst im Unternehmen tätig ist.

Den Fortbestand des Betriebes nach der Insolvenz sieht Wehe als gesichert an. Wie Rechtsanwalt Dr. Henneke bestätigte, gibt es bereits eine ernstzunehmende Investorengruppe, die sich an der Siebrecht-Kette beteiligen will und dies auch in einer Absichtserklärung mitgeteilt hat. Diese Investorengruppe sei in der Branche bekannt und habe sich bereits in erheblichem Umfang im Bäckereisektor finanziell engagiert. Wehe bekräftigte, dass das Management weiterhin vor Ort bleiben werde. Er selbst steht zu dem Unternehmen und will das Seinige dazu beitragen, es aus der Krise zu führen. Deshalb beabsichtigt der 64-Jährige, noch zwei bis drei Jahre weiterzumachen, bis das Unternehmen "nach innen und außen erfolgreich ist". Vor einem halben Jahr wurde mit einer neuen Strategie begonnen, Siebrecht als Premiumbäcker am Markt zu positionieren.