Wesel Betuwe: "Wer sich nicht bewegt, hat verloren"

Wesel · Initiative will nach den Beschwichtigungen des Betuwe-Gipfels Bewusstsein bei den Anliegern schaffen, dass wichtige Fragen ungeklärt sind. Sie setzt auf viele Widersprüche bei Planfeststellung.

 Betuwe-Kritiker Gerd Bork will mehrere Ortsteil-Info-Veranstaltungen.

Betuwe-Kritiker Gerd Bork will mehrere Ortsteil-Info-Veranstaltungen.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Wenn sie an den kürzlichen Betuwe-Gipfel mit politischen Lobeshymnen und Zusagen der Bahn denken, winken Gerd Bork und Frank Schulten von der Initiative "Betuwelinie — so nicht" ab. Was zu Lärmschutz und Sicherheitskonzept gesagt worden sei, könne man entweder in der Langzeitentwicklung nicht prüfen oder sei zu kurz gegriffen. Die Kritiker schimpfen aber nicht, sondern gehen in die Offensive.

Sprich: Kommt die Planfeststellung als der wirklich entscheidende Schritt für die betroffenen Anlieger, dann sollen so viele Menschen wie möglich aktiviert werden, um massenweise Widersprüche gegen die Planung einlegen zu können. Fazit: Es wird ein aufregender November werden.

Denn nach bisherigen Angaben soll es am 22. Oktober eine Info-Veranstaltung der Bahn zur Planfeststellung im Raum Wesel der Betuwe geben, dann beginnt die vorgeschriebene vierwöchige Auslegungsfrist der Pläne. Anschließend werden amtlich noch zwei weitere Wochen Widerspruchsfrist draufgesattelt. Nur wer hier reagiert, der kann darauf hoffen, dass seine Probleme mit der Bahnstrecke berücksichtigt werden. Danach geht nichts mehr.

"Wer sich nicht bewegt, hat verloren", bringt es Gerd Bork auf den Punkt. Deshalb will die Initiative zusammen mit der Stadt in den betroffenen Stadtteilen mehrere örtliche Versammlungen durchführen. "Je mit 40, 50 Leuten. Eine Großveranstaltung mit 600 Teilnehmern hätte nicht die Wirkung", sagt Schulten. In Mehrhoog habe man erlebt, so Bork, dass die Widersprüche-Flut nach einer Bürgerversammlung so richtig anschwoll.

Die Hebel der Widerständigen sollen auf zwei inhaltlichen Ebenen angesetzt werden: Lärmschutz und Sicherheitskonzept. Lärmschutz, weil die Wirkungen der Zusagen beim Gipfel nicht nachprüfbar seien und verpflichtende Fristen fehlen. Sicherheit, weil die Bahn eine eigene Vorstellung hat, obwohl für Wesel das vorliegende Konzept der Feuerwehren das Maß der Dinge ist. Schließlich, so Bork, habe es in zwei Jahren vier Bahnunfälle an der Betuwestrecke gegeben.

(RP)
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