Wesel Bilanz nach dem Großbrand

Wesel · Nach dem Feuer in der D & E Matratzen-Recycling-Halle von Asbestos am Lippeglacis sucht die Polizei nun nach der Ursache für den Großbrand. Feuerwehr löschte in der Nacht zu gestern noch zahlreiche Glutnester.

 Die beiden Asbestos-Mitarbeiter MitaieIskan Seven (li.) und Mustafa Seyfe bedauern den Schaden, den das Feuer angerichtet hat sehr. Beide sind aber froh, "dass kein Mensch zu Schaden gekommen ist."

Die beiden Asbestos-Mitarbeiter MitaieIskan Seven (li.) und Mustafa Seyfe bedauern den Schaden, den das Feuer angerichtet hat sehr. Beide sind aber froh, "dass kein Mensch zu Schaden gekommen ist."

Foto: Ekkehart Malz

Der Großbrand in der Matratzen-Recycling-Halle der zur Asbestos-Gruppe gehörenden Entsorgersfirma D & E am Lippeglacis war auch gestern das beherrschende Thema in der Stadt. Wie berichtet, hatte das Feuer am Donnerstag einen Schaden von mehr als 700 000 Euro angerichtet. Bis zu 70 Feuerwehrleute aus Wesel und der Region waren bis gegen 1 Uhr in der Nacht mit den Löscharbeiten in der 1200 Quadratmeter großen Halle und auf der gut 4000 Quadratmeter großen Nebenfläche beschäftigt, auf der unzählige Matratzen ebenfalls in Brand geraten waren.

"Gut, dass niemand verletzt ist"

Die ganze Nacht hindurch fachten Winde an verschieden Stellen das Feuer in den dampfenden Schuttbergen immer wieder an. Acht freiwillige Helfer der Büdericher Feuerwehr, die sich als Brandwachen zur Verfügung gestellt hatten, konnten Schlimmeres verhindern. Am Vormittag rückten Brandursachen-Ermittler der Polizei mit Kameras an, um der Ursache des Großbrandes auf die Spur zu kommen. "Das ist ein großes Areal. Das gründlich zu untersuchen, braucht seine Zeit, um zu einem genauen Ergebnis zu kommen", sagte gestern Polizeisprecher Jürgen Müller auf Anfrage. Bis zum Abend lag noch kein Ergebnis vor.

Während Feuerwehr und Polizei im Schatten der eingestürzten Halle die weitere Vorgehensweise besprechen, schauen MitaieIskan Seven und Mustafa Seyfe auf die rußgeschwärzte, durch die Hitze völlig verformte Halle. Die Dachrinnen sind nicht verbrannt, sondern durch die Höllenhitze von bis zu 1000 Grad einfach geschmolzen. "Wir alle sind geschockt. Nur gut, dass niemandem etwas passiert ist", sagen die beiden.

MitaieIskan Seven ist direkt betroffen vom Unglück. Sein Golf, den er im hinteren Bereich der Halle geparkt hatte, ist stark beschädigt. Die Halle der Firma Matuszewski Rohr- und Kanalreinigung, die auch zur Firmengruppe gehört, ist Dank einer Brandschutzmauer nur gering beschädigt. "Aber unser Büro dort ist total zerstört", bedauert Seven.

Asbestos-Chef Michael Endemann hat in der Nacht nicht geschlafen und gestern Vormittag Gespräche mit Polizei, Versicherung, dem Architekten und Geschäftspartnern geführt. Ihm geht's den Umständen entsprechend gut. "Mittwoch kommen die Gutachter. Vorher kann man eigentlich nichts sagen." Auf Nachfrage erklärt er dann: "Niemand muss wegen des Feuers entlassen werden."

(RP)
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