Kreis Wesel Das Weseler Zitadellen-Viertel ist vorbildlich saniert

Kreis Wesel · Minister Michael Groschek und das "Bündnis für Wohnen" besuchen Stadtentwicklungsprojekte. Ziel: mehr Förderung für Quartiere

 Minister Michael Groschek (l.) und Hartmut Miksch (Architektenkammer) verewigten sich mit "Handsignatur" auf dem Esel im Zitadellen-Viertel.

Minister Michael Groschek (l.) und Hartmut Miksch (Architektenkammer) verewigten sich mit "Handsignatur" auf dem Esel im Zitadellen-Viertel.

Foto: bosmann

Ein Auflauf von Bau-Experten sorgte gestern Morgen im Weseler Zitadellen-Viertel für ein kleines Verkehrschaos. Eine ganze Busladung Leute war mit Bauminister Michael Groschek unterwegs, um beispielhafte Stadtentwicklungsprojekte zu besuchen. Nach Bielefeld, Unna, Bochum und Borken am Mittwoch war Wesel gestern vor Köln das letzte Ziel. Einbahnstraßen und Grün kennzeichnen die ruhige und weitläufige Innenstadt-Siedlung, die sich in den letzten Jahren enorm verändert hat. Und weil in Etappen verschiedene Projekte umgesetzt wurden, musste beim Rundgang mit dem Minister-Tross eben auch vieles angeguckt und erklärt werden.

Anett Leuchtmann, Vorstand der Bauverein Wesel AG, hatte Einiges zu sagen und traf den Nerv der Gäste vom "Bündnis für Wohnen". Neben Groschek waren dies unter anderem Hartmut Miksch (Architektenkammer NRW), Alexander Rychter (Verband der Wohnungswirtschaft) und Dietrich Suhlrie (NRW- Bank). Dass ausschließlich Quartiere besucht wurden, hat seinen Grund: Alle Förderinstrumente – laut Groschek gut 50 in verschiedenen Ressorts – sollen sich vorrangig an Vierteln ausrichten. Bislang standen meist einzelne Gebäude im Fokus. SPD-Mann Groschek sucht hier den Schulterschluss mit dem grünen Koalitionspartner Johannes Remmel, der als Umweltminister den Klimaschutz im Blick hat. Hier treffen sich die Anliegen, denn bei vielen Nachkriegskomplexen stehen umfangreiche Modernisierungen an: Die Wohnqualität ist ebenso zu heben wie die technische Ausstattung in Sachen Energie. Das kostet bei Sanierung im Bestand viel Geld, was unweigerlich steigende Mieten zur Folge hätte.

Unternehmen wie der Bauverein Wesel haben aber gleichzeitig den Auftrag, weiterhin preiswertes Wohnen zu ermöglichen. Um hier den Spagat zu schaffen, ist die öffentliche Hand gefragt. Wie wird bisher gefördert, wie sollen die Möglichkeiten künftig aussehen? Diese Fragen standen bei der Projektbereisung im Vordergrund. Für Wesels Beispiel fanden Groschek, Miksch und Rychter nur lobende Worte. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Wesels SPD-Landtagsabgeordneter Norbert Meesters und Bauvereins-Chefin Anett Leuchtmann verbanden ihre Freude darüber mit der Hoffnung auf weitere Unterstützung. Denn neben den bereits sehr weit fortgeschrittenen Verbesserungen im Zitadellen-Viertel (bislang 12,1 Millionen Euro verbaut) geht es nun in unmittelbarer Nachbarschaft um die Aufwertung der ehemaligen Bundesversuchssiedlung. Und um sehr viel mehr weitere Objekte des Bauvereins an anderen Stellen.

(RP)
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