Hamminkeln Gesamtschule: Es bewegt sich was

Hamminkeln · Nach den Osterferien soll ein Gründungskollegium die Arbeit aufnehmen. Doch einer, der gesetzt schien, ist nicht dabei: Heinz Westerhoff aus Wertherbruch hat sich für sein Gymnasium entschieden.

 Vor der Anmeldung zur Gesamtschule herrschte noch fröhliche Aufbruchstimmung im Pädagogen-Team. Weil sich seither nichts mehr tat, machte sich Frust breit. Team-Chef Heinz Westerhoff (2.v.r.) ist inzwischen ausgestiegen.

Vor der Anmeldung zur Gesamtschule herrschte noch fröhliche Aufbruchstimmung im Pädagogen-Team. Weil sich seither nichts mehr tat, machte sich Frust breit. Team-Chef Heinz Westerhoff (2.v.r.) ist inzwischen ausgestiegen.

Foto: Archiv

Der bedrohlich stotternde Motor bei der Entwicklung der Gesamtschule nimmt allmählich Fahrt auf. Gestern erhielt Schuldezernent Jürgen Palberg im Rathaus die Nachricht aus Düsseldorf, dass nach den Osterferien ein Gründungskollegium benannt wird und die Arbeit aufnimmt. Dem wird einer aber nicht angehören, der lange Zeit als gesetzt galt: Heinz Westerhoff (43) aus Wertherbruch, Leiter des Anmeldeteams, hat bereits Anfang März im Rathaus mitgeteilt, dass er nicht mehr zur Verfügung steht. Er hat inzwischen das Angebot angenommen, an seinem Gymnasium in Coesfeld die Koordination der Oberstufe zu übernehmen.

Westerhoff nennt anhaltende Funkstille aus Düsseldorf als Grund, dass er nicht weiter auf die Karte Hamminkeln setzt. Er hatte sich auf Anraten der Bezirksregierung "auf eigene Kosten" für die Schulleiterstelle qualifiziert und inzwischen auch die erforderliche Prüfung "mit Bestnote" abgelegt.

Doch seit der Anmeldung sei aus Düsseldorf nichts mehr gekommen, wie es weitergehe, um nach den Sommerferien einen guten Start hinzulegen. Dabei sei zeitnahes Handeln zugesichert gewesen. Der Regierungspräsident in Münster war schneller. "Ich musste mich schweren Herzens entscheiden", sagte Westerhoff. "Es hat richtig wehgetan." Aber er sei weiter überzeugt, dass "gerade jetzt eine gute Schule auf den Weg kommt". Das hofft der 43-Jährige allein schon für seinen Sohn, der im Sommer zu den rund 180 Neulingen gehört. Sein Team, das die Anmeldung erfolgreich bewältigt habe, sei "sehr kompetent und mit viel Herzblut bei der Sache". Auch im Rathaus werde alles für eine Erfolgsgeschichte des Bildungszöglings getan.

Nach RP-Information laufen die Drähte aus dem Rathaus inzwischen hoch bin zu Regierungspräsidentin Annemarie Lüttkes. Vielleicht, so Westerhoff, habe sein Absprung dazu beigetragen, "dass jetzt Bewegung in den Betrieb kommt" und Düsseldorf besondere Fürsorge für Hamminkeln entwickelt. Er selbst habe "ohne Mandat" seine Fühler ausgestreckt nach vielversprechenden Pädagogen, die gern nach Hamminkeln kämen.

Wer dem Gründungsteam der Gesamtschule angehören wird, weiß vor Ort niemand. Es solle aber ausgeprägtes Interesse von Lehrern geben, die mithelfen möchten, die neue Schule aufzubauen. Ob zum Gründungskollegium, das neben den personellen Dingen vor allem auch die inhaltlichen Pflöcke einschlagen soll, auch schon der neue Schulleiter gehört, scheint offen. "Irgendjemand muss den Hut aufhaben", mutmaßt Jürgen Palberg. Es mache Sinn, dass darunter der Kopf des künftigen Direktors stecke. Die Ausschreibung für die Chefstelle aber läuft bis Ende April. "Der Spielball liegt bei der Bezirksregierung", sagt Westerhoff. Er ist raus.

(RP)
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