Wesel Großaktion im Baumarkt: Praktiker wird zu Max Bahr

Wesel · Im Ex-Praktiker-Baumarkt laufen die Umbauarbeiten auf Hochtouren. Am 31. Januar feiert Max Bahr Neueröffnung. RP hat sich umgesehen.

 Obwohl es derzeit viel zu tun gibt, freuen sich Max-Bahr-Mitarbeiter Hans-Dieter Flores und dessen Kollegen schon sehr auf die Neueröffnung.

Obwohl es derzeit viel zu tun gibt, freuen sich Max-Bahr-Mitarbeiter Hans-Dieter Flores und dessen Kollegen schon sehr auf die Neueröffnung.

Foto: Bosmann

Vor etwas mehr als einem Jahr sorgte die Meldung, dass sich die Baumarktkette Praktiker von 30 unrentablen Märkten bundesweit trennen wolle, auch in Wesel für Verunsicherung. Zumal gerade der hochmoderne Hagebaumarkt Stewes in Obrighoven Eröffnung gefeiert hatte. Schnell machten Gerüchte die Runde, dass Praktiker in Wesel bald Geschichte sein werde.

Und irgendwie stimmt das ja auch. Allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass der Baumarkt an der Nordstraße am Abend des 28. Dezember nur vorübergehend — wegen Umbau — geschlossen wurde und am Donnerstag, 31. Januar, Neueröffnung feiert. Dann allerdings unter dem Namen Max Bar mit neuem Konzept, mehr Service, einer höherwertigen und erweiterten Produktpalette. Die 38 Praktiker-Mitarbeiter wurden alle übernommen und geschult.

Zwei Wochen vor dem Neustart hat sich die RP bei Marktleiterin Bärbel Tizziani (48) eingeladen. "Sie dürfen nicht so genau hinschauen. Hier herrscht natürlich noch das Chaos. Aber bis zum 31. bekommen wir das hin." Sie lacht herzlich und führt ihre Gäste durch das Gewimmel von Elektrikern und Monteuren sowie von Mitarbeitern (alle schon in sonnengelben Max-Bahr-Hemden bzw. Sweatshirts), die mit Hubwagen Paletten durch die Gänge ziehen, Regale festschrauben, Ware einräumen. "Wir freuen uns alle unheimlich auf die Neueröffnung und sind entsprechende motiviert", gibt sich Bärbel Tizziani fast schon euphorisch.

Wer den Praktiker-Markt (6500 plus 2100 Quadratmeter Gartencenter) gekannt hat, wird sich in dem neuen schnell zurechtfinden. Denn im Eingangsbereich werden auch künftig Leuchten und Energiesparlampen angeboten, der Holzzuschnitt bleibt am alten Platz und Farben und Tapeten stehen auch jetzt am Gartencenter-Eingang. "Auch wenn wir künftig 60 000 statt 45 000 Artikeln anbieten, wird es schön schnuckelig bleiben. Der Kunde soll das Gefühl haben, dass er noch durchblickt", sagt Tizziani.

Und natürlich soll er durch hochwertigere und vor allem deutlich besser ins Licht gesetzte Ware — im Sanitärbereich gibt's beispielsweise Schau-Bäder — zum Kauf animiert werden. Dann zeigt Tizziani auf eine hochglänzende gelbe Säule mit einem feuerroten Telefon in Brusthöhe. "Das ist unser Ruf-Max. Wer Hilfe benötigt, greift einfach zum roten Hörer." Zum Konzept gehören auch der Pack-an-Max (ein Mitarbeiter, der beim Einladen von sperriger Ware in den Kofferraum hilft) sowie der Probier-Max (hier können Kunden unter Anleitung ausprobieren, wie man Fliesen bricht oder Holzleisten auf Gehrung schneidet). Und dann wird es künftig noch den Navi-Max geben. Eine Mitarbeiterin im knallroten Dress, die im Markt auf- und abgeht, stets auf der Suche nach Kunden, die Hilfe benötigen.

Investiert wird an der Nordstraße eine kappe Million Euro. Der Markt für Baumärkte in Wesel dürfte nun gesättigt sein.

(RP/rl)
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