Wesel Heimatverein: Bislich möchte "Storchendorf" werden

Wesel · Wesel-Bislich Bislich ist seit dem Mittelalter das Dorf am Rhein. Das könnte sich nun ändern. Denn seit etwa einem Jahr liebäugelt der Ort mit rund 2800 Einwohnern mit einem weiteren Zusatznamen. "Bislich, das Storchendorf", so sagt es auch Kornel Schmitz.

 Mit schwerem Gerät hat die Firma Hülskens gestern ein drittes Storchennest in Bislich am Drögenkamp errichtet.

Mit schwerem Gerät hat die Firma Hülskens gestern ein drittes Storchennest in Bislich am Drögenkamp errichtet.

Foto: Ekkehart Malz

Webcam geplant

Schmitz ist stellvertretender Vorsitzender des ortsansässigen Heimatvereins und weiß um die Bedeutung der Tiere mit den langen, staksigen Beinen. Jahrelang ließen sie sich auf der rechtsrheinischen Seite nicht blicken. Im März 2011 dann die Sensation. Ein Storchenpaar wurde am Bislicher Deich gesichtet. Und nicht nur das: Die beiden machten es sich dort sogar bequem und gründeten eine Familie. Drei Jungstörche erblickten das Licht der Welt. Das Storchenfieber im Ort war perfekt.

Und es hält immer noch an. So haben zwar die Jungstörche das Nest im vergangenen Sommer verlassen, die Altvögel jedoch sind immer noch da. Warum? Das kann keiner genau sagen. Fest steht aber, Bislich scheint, was die Familie Adebar anbelangt, ein geeigneter Standort zu sein. Das bestätigt auch die Biologische Station Wesel. So würden der Rhein, die vielen Gewässer und Biotope den Störchen optimalen Lebensraum bieten.

Das gilt es nun, auszunutzen. Aus diesem Grunde hat der Heimatverein Bislich mit Hilfe der Firma Hülskens die beiden vorhandenen Störchennester optimiert sowie ein neues am Drögenkamp errichtet. "Alle Nester haben nun ein Weidengeflecht, dass der Jagdbezirk Bislich 4 erstellt hat", berichtet Schmitz und ergänzt: "Das neue Nest ist nach den Vorgaben der Biologischen Station mit einem Kran der Firma Hülskens gestern aufgestellt worden." "Im Rahmen einer Lehrwerkstatt haben wir dieses Vorhaben sehr gerne unterstützt", sagt auch Lutz van der Kuil, Werkstattleiter bei Hülskens.

Falls sich also im März weitere Störche in Bislich niederlassen, der Heimatverein ist bestens gerüstet. "Wenn das Nest am Drögenkamp besetzt wird, werden wir es zudem mit einer Webcam begleiten. Der Film ist dann auf www.bislich.de zu sehen", sagt Schmitz. Auf der Internetseite des Heimatvereins ist übrigens auch die Chronik der Störche in Bislich nachzulesen.

Internet Bisherige Berichterstattung unter www.rp-online.de/wesel

(jul)
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