Hamminkeln IG Biss macht an Betuwe mobil

Hamminkeln · Die Haltung der Bahn, in Sachen Sicherheit nicht auf Forderungen der Kommunen und Feuerwehren einzugehen, bringt die IG Biss in Stellung. Gestern war Mehrhoog Aktionsort, Wesel und Haldern folgen.

 Mit Plakaten und Flugblättern zog ein Dutzend Aktivisten der IG Biss um Karl-Heinz Jansen (2.v.l.) am Bahnübergang Mehrhoog auf.

Mit Plakaten und Flugblättern zog ein Dutzend Aktivisten der IG Biss um Karl-Heinz Jansen (2.v.l.) am Bahnübergang Mehrhoog auf.

Foto: karin koster

Stell dir vor, es sind Ferien und die Bahn schränkt wegen zahlreicher (Groß-)Baustellen den Betrieb ein: Wer da auf häufig geschlossene Bahnübergänge und eine gute Gelegenheit hoffte, Flugblätter zu verteilen, der wurde am Freitag enttäuscht.

Der Zeitpunkt für eine Aktion zur Betuwe-Problematik war zweifellos unglücklich gewählt. In zweieinhalb Stunden sorgten lediglich fünf Personen- und fünf Güterzüge (davon drei mit Gefahrgut) dafür, dass die IG Biss um Karl-Heinz Jansen (Emmerich) in Mehrhoog haltende Autofahrer sensibilisieren konnte. Entmutigt hat das die Aktivisten nicht. Immerhin kamen ja auch zahlreiche Fußgänger und Radfahrer vorbei.

Schranken immer öfter unten

Einer, der mit der Fiets kam und sich gern informieren ließ, war Werner Breitscheid. Der pensionierte Lehrer vom Konrad-Duden-Gymnasium Wesel wohnt am Storchenweg und muss auf dem Weg zum Tennisplatz des TC Mehrhoog beinahe täglich über die Gleise. Dass mit weiter zunehmendem Verkehr auf der Betuwe-Route mit noch öfter gesenkten Schranken zu rechnen ist, weiß er. Dass viele sich schon Schleichwege gesucht haben, weiß er auch.

Die Biss-Leute haben mit Breitscheid einen Zuhörer gefunden, der am Ende auch ein Flugblatt mitnimmt. Damit stellen sie weiter ihren Wunsch nach einer Neubaustrecke an anderer Stelle vor (siehe Info). In den Mittelpunkt rücken sie das Thema Sicherheit. Bekanntlich hat die Bahn sich gerade erst damit unbeliebt gemacht, dass sie nicht mehr tun will, als sie per Gesetz muss. Das ist herzlich wenig, denn die Vorschriften stammen aus dem 19., nicht aus dem 21. Jahrhundert. Wie berichtet, stoßen die Forderungen der Kommunen und Feuerwehren, bei den Planern des Strecken-Ausbaus auf taube Ohren.

Deshalb machen die Mitglieder der IG Biss, gestern war es ein gutes Dutzend aus allen Orten von Emmerich bis Wesel, weiter mobil. Nach den Aktionen vergangene Woche in Millingen und gestern in Mehrhoog, geht es am PPP-Samstag, 6. August, am Holzweg in der Weseler Feldmark weiter. Und passend zum großen Open-Air-Festival ziehen die Aktivisten am Samstag, 13. August, in Haldern auf.

(RP)
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