Wesel Isselstraße: Konflikt spitzt sich weiter zu

Wesel · CDU und FDP werden am Dienstag in der Ratssitzung gegen eine Verkehrsberuhigung stimmen. Sie verweisen auf die Südumgehung. Neubaupläne für die Isselstraße, von denen der ASG weiß, sorgen für Zündstoff. Stadt hält sich bedeckt.

Wesel: Isselstraße: Konflikt spitzt sich weiter zu
Foto: Bosmann, Jürgen (bosm)

Beim Thema Isselstraße rückt eine einvernehmliche Lösung in die Ferne. Am Dienstag in der Ratssitzung kommt das Thema erneut auf den Tisch. Die von SPD-Ratsherr Dr. Peter Heß ins Spiel gebrachte Tempobremse auf 40 Stundenkilometer und die Forderung der Anwohner, Lkw-Transitverkehr über andere Wege umzuleiten, stoßen bei CDU- und FDP-Fraktion auf Ablehnung. Schon im Verkehrsausschuss hatte die Politik den Antrag, die Höchstgeschwindigkeit auf 30 zu drosseln, abgelehnt. Eine nachhaltige Änderung der Verkehrssituation soll so auf die Fertigstellung der geplanten Südumgehung vertagt werden. Datum unbekannt. "Vier bis fünf Jahre werden bis dahin sicher noch vergehen", sagt auch CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Linz. Viel zu lange, meinen die Anlieger von Isselstraße und Brüner Landstraße, die in dieser Woche bei einem Treffen beschlossen, ihre Kräfte in der gemeinsamen "Initiative Verkehrsberuhigung Isselstraße/Brüner Landstraße" zu bündeln. Rückendeckung gibt's von SPD und Grünen. Die Linke hatte sich im Verkehrsausschuss enthalten, will am Montag noch einmal beraten. Tendenz: pro Tempo 40.

In die Briefkästen an der Isselstraße flatterte am Donnerstagabend ein Schreiben der CDU-Fraktion, die im Vorgriff auf Dienstag ihre Position erläutert und versucht, die Wogen zu glätten. Bekanntlich hatten die Anwohner sich in großer Zahl für die Ratssitzung angekündigt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen (RP berichtete). Die CDU wolle sich nicht verweigern, erläutert Linz zu dem Schreiben. "Aus allen Ecken gibt es Wünsche nach Verkehrsberuhigung. Uns gehen die Argumente aus, warum man in dem einen Fall tätig wird und in dem anderen nicht." FDP-Fraktionschef Friedrich Eifert stößt ins gleiche Horn: "Für die Betroffenen ist es bedauerlich. Aber die Situation muss jetzt so belassen werden." Nur eine Umgehungsstraße löse das Problem wirklich. Mit dem zweiseitigen Papier wolle die CDU auf die Anwohner zugehen und ehrlich sein, erklärt deren Fraktionschef.

Die ersehnte Wirkung scheint auszubleiben. "Wir sind sehr verärgert und lassen uns nicht hinters Licht führen. Wir gehen am Dienstag ins Rathaus", sagt Friedhelm Heinzen, Sprachrohr und Initiator des Isselstraßen-Protests. Ein weiteres pikantes Detail lädt die Debatte emotional auf und wirft zudem Fragen ans Rathaus auf: Eine Neugestaltung der Isselstraße in 2014 steht im Raum. ASG weiß Bescheid, verweist aber auf die Stadt, weil die für eine solche zuständig ist. Dort hält man sich bedeckt. "Von mehr als Willensbekundungen kann im Moment nicht gesprochen werden", sagt Martin Prior vom Planungsamt.

Nächster Schritt sei die politische Diskussion des Vorhabens. Für Heinzen ist die Sache längst klar: "Die Bäume an der Seite sollen weg. Dann wird die Straße breiter, und es rauschen noch mehr Lkw durch."

(niel)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort