Wesel Lärmschutz wird Wesel teilen

Wesel · Das Infocenter zur Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen macht Station in Wesel. Enttäuschend: Die Ausstellung in der Kantine der Verbands-Sparkasse gibt (noch) keine Detailinfos zum Betuwe-Planfeststellungsabschnitt Wesel.

 Der Zugverkehr – hier in der Feldmark – führt zu immer stärkeren Belastungen. Nun gibt es den aktuellen Planungsstand der Betuwe in einem Infocenter.

Der Zugverkehr – hier in der Feldmark – führt zu immer stärkeren Belastungen. Nun gibt es den aktuellen Planungsstand der Betuwe in einem Infocenter.

Foto: Malz, Ekkehart

Ursprünglich sollte das Betuwe-Infozentrum zur DB-Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen im Foyer des Weseler Rathauses Station machen. Doch aus "feuerschutztechnischen Gründen", so ist aus dem Rathaus zu hören, wurde dieser Plan fallengelassen.

Alternativ sollten die Stellwände, die einen informativen Überblick rund ums Thema Betuwe geben, im Foyer des Verbands-Sparkassen Citycenters an der Bismarckstraße aufgestellt werden. Doch weil dort derzeit Vorbereitungen für eine Kunstausstellung laufen, blieb als Ausweichstandort nur noch die Sparkassenkantine.

Infoblatt über Wesel nicht fertig

Gerade mal drei Interessenten konnte gestern am ersten Ausstellungs-Vormittag DB-Mitarbeiter Arnold Thesing begrüßen. Sie alle haben angekündigt, nächste Woche wiederzukommen. Denn erst dann soll das Info-Faltblatt zum "Planfeststellungsabschnitt 2.2 (Wesel)" vorliegen.

"Die Broschüre befindet sich noch in der redaktionellen Entbearbeitung", entschuldigte sich Bahn-Projektleiter Stefan Ventzke, der sich bei der Ausstellungseröffnung zahlreiche kritische Bemerkungen gefallen lassen musste. Nicht nur von Frank Schulten als Vertreter der Bürgerinitiative "Betuwe — so nicht", sondern auch von Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. "Einfach nur schlichte und vier bis fünf Meter hohe Lärmschutzwände hinzustellen, reicht nicht. Weil die Bahn nur umsetzt, was der Gesetzgeber fordert, ist jetzt der Bund gefordert." Schulten ("Wesel wird auf Jahrzehnte in zwei Teile zerschnitten") hofft, "dass wir durch die Ausstellung noch mehr Einwendungen reinbekommen".

Besucher des Infozentrums sollten nicht allzu große Erwartungen hegen. Denn spezielle Fragen zu Wesel kann der freundliche, aber ortsunkundige Herr Thesing nicht beantworten. "Wer möchte, kann aber einen Fragebogen ausfüllen und erhält von uns zwei bis drei Wochen später eine Antwort", verspricht Ventzke und verweist auf die Bürgersprechstunden am 15. November und 6. Dezember, jeweils 16 bis 18 Uhr.

Stand der Dinge in Sachen Betuwe: Die beiden Bahnübergänge Holzweg (Feldmark) und Strauchheide (Schwarzes Wasser) werden frühestens 2015 geschlossen. Am Holzweg wird dann eine Bahnüberführung für Radler gebaut. Die Haltestelle Feldmark wird Richtung Berufskolleg zum Hessenweg verlegt, wo ebenfalls ein Tunnel entsteht — für Autos, Radler, Fußgänger.

(RP/rl)
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