Wesel/Duisburg Loveparade: Prozess in der Niederrheinhalle?

Wesel · Wird Wesel Schauplatz eines der größten Prozesse der Nachkriegsgeschichte? Die Möglichkeit besteht durchaus, denn es gibt eine Mietanfrage für die Niederrheinhalle, dort den Prozess um die Loveparade-Katastrophe von Duisburg stattfinden zu lassen.

Gedenken am Unglücksort der Loveparade
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Gedenken am Unglücksort der Loveparade

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Foto: Elena Wagner

Dort waren am 24. Juli 2010 bei einer Massenpanik 21 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt worden. Bernhard Kuchler, Sprecher des Landgerichts Duisburg, bekräftigte gestern, dass weiterhin mit der Düsseldorfer Messe-Gesellschaft verhandelt werde. Aber darüber hinaus würden eben auch noch Veranstaltungsräume in anderen Städten geprüft. Entschieden ist in der Sache noch nichts. Auch gibt es noch keine Terminvorstellung.

Nach RP-Informationen sind neben den Betreibern von geeigneten Hallen auch die jeweilige Kommunen mit im Boot. Sie müssen ihr Einverständnis geben. Wesel stünde damit vor der Frage, was eine solche Veranstaltung für die Niederrheinhalle bringt und was das für das Image der Stadt bedeutet. Allgemein, so heißt es hinter den Kulissen, sei ein Image-Schaden wohl kaum zu befürchten, denn mit der Loveparade-Katastrophe werde automatisch Duisburg assoziiert. Für die Niederrheinhalle spricht ihre verkehrsgünstige Lage. An den Veranstaltungsort werden aber noch ganz andere Anforderungen in Sachen Kapazität gestellt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 16 Personen. Unter anderem wegen fahrlässiger Tötung. Zu den Beschuldigten zählen zehn Angestellte und Beamte der Stadt Duisburg. Die Hauptakten umfassen mehr als 30 000 Blatt, gut 4000 Zeugen wurden verhört. Zum Prozess erwartet werden Medienvertreter und Beobachter aus aller Welt.

(fws)
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