Wesel Meesters gewinnt diesmal klar - SPD, FDP und Piraten siegen

Wesel/Hamminkeln/Schermbeck/Hünxe · Norbert Meesters (SPD) hat seinen Wahlsieg von 2010 wiederholt. Den damaligen Abstand im Wimpernschlagfinale von 629 Stimmen auf CDU-Mann Wolfgang Hüsken hat er diesmal gegen den Christdemokraten Norbert Neß auf enorme 9000 Stimmen Vorsprung vergrößert.

Bilder von den Wahlpartys in Wesel
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Das stand um 21.48 Uhr fest. Meesters erreichte 44,8 Prozent der Erststimmen, Neß holte 32,7 Prozent. Der Trend für die SPD war diesmal so grandios stärker als vor zwei Jahren, als SPD und CDU landesweit Kopf an Kopf lagen, dass das landesweite Debakel für Neß vor Ort nicht ansatzweise aufzufangen war.

Das wurde auch an den Zweitstimmen im Wahlkreis Wesel III (Wesel, Hamminkeln, Voerde, Schermbeck, Hünxe) deutlich. Hier lag die SPD vorne mit 42,7 Prozent (2010: 37,9 Prozent) vor der CDU mit 26,4 Prozent (34,6). Ihr Ziel, zweistellig zu werden, verfehlten die Grünen mit 9,1 Prozent (minus 0,7). Ihre ungeahnte Wiedergeburt erlebten die Liberalen auch im Weseler Wahlkreis. Ihre 8 Prozent bedeuten: Niveau klar verbessert.

Die Piraten segelten aus dem Stand auf Siegerkurs mit 7,5 Prozent. Letztes Mal kaperten sie nur 1,6 Prozent. Einen Absturz bei den Zweitstimmen erlebten die Linken, die mit 2,5 Prozent weit unter ihrer Marke von 2010 mit 5,1 Prozent landeten. Für die CDU bedenklich: Selbst in Hamminkeln war sie mit 36 Prozent nur zweiter Sieger hinter der SPD mit 36,1 Prozent. In Schermbeck lag Rot über fünf Prozentpunkte vorne. Eklatant ist Wesel: SPD 42,7 Prozent, CDU 25,7 Prozent.

Das Duell Norbert gegen Norbert war im Ergebnis von der ersten Stimmbezirksauszählung eine glasklare Sache — fast schon langweilig. Meesters holte sich den Sieg mit enormen Vorsprüngen in Wesel, Voerde und Hünxe. Der Wahlsieg des Weselers summierte sich aus Zugewinnen in allen Kommunen.

Neß hielt die Heimat-Hochburg Hamminkeln aber satt, siegte nur hauchdünn in Schermbeck. Meesters war glücklich: "Das gibt neuen Schub für Düsseldorf. Meine engagierte Arbeit hat sich ausgezahlt. Norbert Neß (CDU) zeigte Haltung: "Ein trauriger Abend für die CDU und für mich. Die CDU muss jetzt ihre Hausaufgaben machen, das richtige Angebot und das richtige Programm präsentieren."

Bernd Reuther, ein routinierter Wahlkämpfer, verbesserte das Erststimmen-Ergebnis der FDP deutlich. "Mit Christian Lindner als Spitzenkandidat und klaren Inhalten waren wir auf dem richtigen Kurs. Ein wichtiges Signal vor Ort auch für die Kommunalwahl 2014." Beate van Laak (Grüne) blieb unter ihren Möglichkeiten mit 7,6 Prozent: "Ich habe weniger Stimmen bekommen, aber Düsseldorf ist wichtiger." Pirat Thomas Weinbrenner sagte: "Ich bin begeistert vom Ergebnis. Beim nächsten Mal werden wir mehr versierte Leute aufbieten." Hilmar Schulz (Linke) urteilte: "Es ist schwierig für uns, dass wir im ländlichen Bereich nicht verankert sind."

(RP)
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