Hamminkeln "MS Gesamtschule" hat Anker gelichtet

Hamminkeln · 199 Kinder gehören zum Gründungsjahrgang der Städtischen Gesamtschule Hamminkeln, die gestern feierlich an den Start ging. Das neue Bildungsangebot ist dem Ziel "längeres gemeinsames Lernen" verpflichtet – bis zum Abitur.

 Schulleiterin Anette Schmücker begrüßte gestern in der voll besetzten Turnhalle die 199 Schüler, ihre Eltern und die Kollegen zum Start der neuen Schule, die in guter Nachbarschaft mit der Haupt- und der Realschule wachsen möchte. Bis auf Kleinigkeiten sind die räumlichen Voraussetzungen für den Anfang geschaffen.

Schulleiterin Anette Schmücker begrüßte gestern in der voll besetzten Turnhalle die 199 Schüler, ihre Eltern und die Kollegen zum Start der neuen Schule, die in guter Nachbarschaft mit der Haupt- und der Realschule wachsen möchte. Bis auf Kleinigkeiten sind die räumlichen Voraussetzungen für den Anfang geschaffen.

Foto: Malz

199 Kinder gehören zum Gründungsjahrgang der Städtischen Gesamtschule Hamminkeln, die gestern feierlich an den Start ging. Das neue Bildungsangebot ist dem Ziel "längeres gemeinsames Lernen" verpflichtet — bis zum Abitur.

 Schulleiterin Anette Schmücker, Stellvertreter Günter Kreutzkamp, Gesamtschul-Dezernentin Christina Schichtel-Winkler und Bürgermeister Holger Schlierf (v.l.) applaudierten den Sängerinnen aus der Klass 6 d der Heinrich-Meyers-Realschule, die die Gesamtschüler gestern musikalisch begrüßten.

Schulleiterin Anette Schmücker, Stellvertreter Günter Kreutzkamp, Gesamtschul-Dezernentin Christina Schichtel-Winkler und Bürgermeister Holger Schlierf (v.l.) applaudierten den Sängerinnen aus der Klass 6 d der Heinrich-Meyers-Realschule, die die Gesamtschüler gestern musikalisch begrüßten.

Foto: Ekkehart Malz

"Leinen los" für die "MS Gesamtschule". Die lichtete pünktlich auf die Minute ihren Anker. Die christliche Seefahrt lieferte gestern die Sprachbilder für den Aufbruch in eine neue Bildungsära, die unter dem pädagogischen Leitbild "längeres gemeinsames Lernen" steht. 199 Schüler gingen gestern als Gründungsjahrgang an Bord — viele von ihnen werden das Schiff erst wieder verlassen, wenn sie das Abitur in der Tasche haben. Doch davon war gestern bei einer bewegenden Feier am "doppelten ersten Schultag" — den für die neue Schule und für die neuen Schüler — naturgemäß kaum die Rede.

Bis zuletzt war in den großen Ferien emsig daran gearbeitet worden, dass der Stapellauf gelingt. Die Mühen aller haben sich gelohnt. Gut 500 Menschen — Schüler, Eltern, Angehörige, Lehrer, Politiker aller Parteien und Behördenvertreter — gingen nach dem Festakt in der mit Filzboden ausgelegten Turnhalle mit dem guten Gefühl auseinander, dass der Kurs stimmt — auch wenn zu Beginn der Reise natürlich noch viele Fragen offen sind.

Jan Ledereiter, Schüler der Klasse 7 an der Heinrich-Meyers-Hauptschule, die die Gesamtschüler in ihr Haus aufnimmt, ermunterte die neuen Nachbarn, alles zu fragen, was unter den Nägeln brennt. "Wir zeigen Euch gern, wo's langgeht" formulierte Jan das Hilfsangebot an die Neulinge. Seine herzliche Begrüßung gehörte zu den Höhepunkten dieses denkwürdigen Morgens, der mit einem ökumenischen Gottesdienst begonnen hatte, der auf unbeschwerte Weise ins Bewusstsein gerufen hatte, dass echte Bildung nur dann gelingt, wenn "alle in einem Boot" gemeinsam Kurs halten auf dem Weg zu dem Punkt, "wo sich Himmel und Erde berühren", wie's im Lied gesungen wurde.

Auch Bürgermeister Holger Schlierf sagte, dass Schule nur erfolgreich sein kann, "wenn sie mit Leben erfüllt wird". Dazu ermunterte er die Schüler: "Ihr seid Schule." Er wünsche sich, dass die Schule nicht nur "Lern-, sondern ein fröhlicher Lebensort" werde, an dem "gemeinsam, aber nicht gleichförmig gelernt wird". Christina Schichtel-Winkler, Gesamtschul-Dezernentin der Düsseldorfer Bezirksregierung, gratulierte zur neuen Schule, die das "Recht auf Bildung unabhängig von Ansehen und Herkunft" einlöse und eine "kluge Investition" sei "in die Zukunft der Kinder und der Region". Mit dem Abitur in der Stadt sei der Weg "zu den bedeutendsten Bildungsabschlüssen" kurz. Auch Dezernentin zeigte sich seetüchtig: "Gottes sind Wogen und Wind — Segel und Steuer sei Euer, dass Ihr den Hafen gewinnt."

"Wir freuen uns auf Euch", rief Anette Schmücker, kommissarische Schulleiterin, den Schülern zu, die "etwas Besonderes sind, weil sie immer unsere Großen sein werden". Auch die Kapitänin blieb im Bild: "Die Segel sind gesetzt. Volle Fahrt voraus."

(RP)
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