Wesel Müll-Ärger: Stadtwacht soll öfter kontrollieren

Wesel · SPD-Ratsherr Peter Tebbe beklagt Abfall im Wendehammer bei real. Am "Heißen Draht" können RP-Leser am Mittwoch Dreckecken melden.

 SPD-Ratsherr Peter Tebbe ärgert sich seit Jahren über Müll im Bereich des Wendehammers Regnitstraße. "Hier muss sich etwas ändern", sagt er.

SPD-Ratsherr Peter Tebbe ärgert sich seit Jahren über Müll im Bereich des Wendehammers Regnitstraße. "Hier muss sich etwas ändern", sagt er.

Foto: Malz

Mehrmals in der Woche radelt der Obrighovener SPD-Ratsherr Peter Tebbe über die Regnitstraße zu real, um dort einzukaufen. Und jedes Mal ärgert er sich über den Abfall im Umfeld des Wendehammers. Meist sind es Kunden von McDonald's, die hier im absoluten Halteverbot parken und nach ihrer Mahlzeit den Verpackungsmüll einfach aus dem Auto werfen, obwohl es in der Mitte des Wendehammers einen großen Mülleimer gibt. Der Wind trägt Becher, Schalen und Servietten über die Äcker. Entweder sammelt sich der ganze Unrat am Maschendrahtzaun einer Firma oder an den Grundstücken der verärgerten Anlieger.

Aber auch gelbe Säcke, ausrangierte Fernseher und Teppiche hat Tebbe dort schon entdeckt. "Ich habe in den letzten drei Jahren zwei Anträge an die Bürgermeisterin geschickt, dass sich hier etwas ändern muss. Passiert ist nichts. Es heißt immer, die Stadtwacht kontrolliert. Ich habe aber noch nie jemanden gesehen", wettert Peter Tebbe.

Beim Ordnungsamt ist das Müllproblem im Wendehammer Regnitstraße seit Jahren bekannt. Doch geändert hat sich an der Situation so gut wie nichts. "Die Schwierigkeit ist", sagt Gerd Füting vom Ordnungsamt, "dass die Stadtwacht, die zweimal täglich dort unterwegs ist, die Leute auf frischer Tat ertappen muss. Das ist zwar schon passiert, kommt aber nicht häufig vor." Wer allerdings erwischt wird, dem servieren die Stadtwacht-Mitarbeiter eine gepfefferte Rechnung: 50 Euro Bußgeld. Um mehr Umwelt-Frevler in flagranti ertappen zu können, müsste sich die Stadtwacht einfach nur in zivil zu Stoßzeiten (mittags, freitags- und samstagsabends) im Umfeld des Wendehammers postieren. Doch dazu, sagt Füting "bräuchte wir eine Grundsatzentscheidung der Politik." Peter Tebbe wäre sicher der Erste, der dafürstimmen würde. Zumal er davon überzeugt ist, "dass die Stadtwacht an einem Tag so viele Bußgeld-Bescheide ausstellen würde, dass damit das gesamte Gehalt bezahlt werden könnte". Einen erneuten Antrag an die Verwaltung will der SPD-Politiker aber nicht stellen — "weil das sowieso nichts bringt." Stattdessen setzt er darauf, dass durch die öffentliche Berichterstattung womöglich bei dem einen oder anderen ein Umdenken einsetzt.

Über den Müll ärgern sich übrigens nicht nur Tebbe und die Anwohner, sondern auch Dr. Thilo Auf'm Kamp, der Betreiber der McDonald's-Filiale. "Uns hat man 2012 den Mülleimer im Wendehammer angezündet, den ich ersetzt habe. Meine Mitarbeiter sammeln regelmäßig den Müll, den einige Idioten einfach aus dem Auto werfen. Das ist ein gesellschaftliches Problem", sagt der Diplom-Kaufmann. Auch er würde es begrüßen, wenn die Weseler Stadtwacht öfter auch abends kontrolliert, wenn es in dem Wendehammer richtig brummt.

(RP/ac)
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