Hamminkeln Noch kein grünes Licht für die Hähnchen-Mast

Hamminkeln · Ob die Hähnchenmast-Anlage in Nordbrock betrieben werden darf, ist immer noch nicht entschieden. "Wir befinden uns in der Endphase der Antragsbearbeitung", sagte gestern Dr. Lothar Krieger, Koordinator für Immissionsschutz beim Kreis Wesel auf RP-Anfrage. Er rechne aber damit, "noch im Frühjahr" so weit zu sein, eine Entscheidung treffen zu können.

Ein Landwirt in Nordbrock hatte im Sommer den Antrag gestellt, zwei Mastställe für insgesamt 80 000 Hähnchen bauen zu dürfen. Daraufhin hatten sich Naturschützer und auch die Stadt Hamminkeln sehr kritisch zur Massentierhaltung geäußert. 19 Einwendungen gingen während der Offenlage der Pläne ein. Unter anderem erhob der Nabu Kreis Wesel seine kritische Stimme. Es folgte ein offizieller Erörterungstermin im Rathaus, bei dem die Investoren ihren Antrag erläuterten und auch die Kritiker ihre Bedenken vortragen konnten. Einer der Wortführer war hier Johannes Flaswinkel, Fraktionschef der Grünen.

Antibiotika-Einsatz in der Kritik

Hähnchenmast ist in diesen Tagen wieder massiv in den Fokus gerückt, weil der Bund für Umwelt- und Naturschatz (BUND) bei Stichproben festgestellt hat, dass jede zweite Hähnchenfleisch-Portion in Supermärkten mit resistenten Keimen belastet ist. Dies sei auf den Antibiotika-Einsatz in der Mast zurückführen. Das könne zur Folge haben, dass wichtige Medikamente für Menschen ihre lebensrettende Wirkung verlieren würden.

(RP)
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