Wesel Rat entscheidet über Maikirmes

Wesel · Im Fachausschuss wurde gestern intensiv über den Standort der Maikirmes diskutiert – ohne Ergebnis.

Im Fachausschuss wurde gestern intensiv über den Standort der Maikirmes diskutiert — ohne Ergebnis.

Eigentlich sollte gestern Abend im Verkehrs- und Sicherheitsausschuss die Frage geklärt werden, wo die Maikirmes 2013 stattfinden soll. Denn nachdem sich mehrere Anwohner der Fluthgrafstraße unmittelbar nach dem Spektakel in diesem Jahr bei der Bürgermeisterin über Lärm, Schmutz und vor allem aggressive Jugendliche beschwert hatten, hatte die Politik für einen Standortwechsel plädiert.

Doch weil Kirmes-Organisatorin Herta Böttner (Obrighoven) den von CDU und FDP bevorzugten Wechsel zum Rheinufer kategorisch ablehnte ("zu weicher Boden im Frühjahr, zu weit draußen"), Doris Kusmanaov (Grüne) noch Beratungsbedarf in der Fraktion anmeldete, wurde die Entscheidung nach intensiver Diskussion vertagt. Der Rat soll nun 11. Dezember eine Entscheidung treffen.

Zuvor aber wird Ordnungsdezernent Klaus Schütz zusammen mit dem Beigeordneten Dirk Haarmann die Anwohner der Fluthgrafstraße zu einem Gespräch mit Herta Böttner ins Rathaus einladen. Bei dem Termin sollen Fragen zu einem neuen Konzept, mehr Sicherheitspersonal und mehr Sauberkeit diskutiert werden, um womöglich den Innenstadt-Standort zu retten. Einen entsprechenden Antrag hatte die SPD-Fraktion gestellt. Der im Vorfeld der Sitzung diskutierte Alternativstandort Alte Roßmühlenstraße/Parkplatz Poppelbaumstraße (Bereich Heubergpark) spielte gestern Abend keine Rolle mehr.

Der Versuch von CDU-Fraktionschef Jürgen Linz, Herta Böttner den Wechsel zur Rheinpromenade schmackhaft zu machen ("Es wäre eine Chance, mit einem neuen Konzept auch eine andere Zielgruppe anzusprechen"), misslang. "Lassen sie sich das von einem alten Schaustellerhasen sagen: Das funktioniert nicht. Am Rhein ist es zu kalt und zu windig. Und wer sollte die nötige Befestigung der Fläche zahlen?"

Norbert Segerath, sachkundiger Bürger der Linken, sprach sich gegen einen Standortwechsel aus. "Es ist nicht einsehbar, dass wir vor randalierenden Jugendlichen kapitulieren. Einfach die 110 anrufen — dann ist die Sache schnell geregelt."

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort