Wesel Riesen-Masten nahen: Erste Pläne liegen aus

Wesel · Im neuen Jahr rücken die Riesen-Masten ein Stück näher: Ende Januar startet in Schermbeck die Planfeststellung für den Neubau der Höchstspannungsleitung, die von Meppen über Borken und Raesfeld an den Niederrhein nach Wesel führt.

Wie berichtet, will die frühere RWE-Tochter Amprion auf bestehender Trasse Anlagen aufstellen, die 55 Meter in die Höhe reichen — 20 Meter höher als die vorhandenen Pfeiler. Über die Masten läuft dann eine 380-kV-Höchstspannungsleitung, die ab 2015 Strom vom Norden in den Süden transportiert.

Beteiligt am Verfahren sind die Bezirksregierungen in Düsseldorf und Münster sowie die Gemeinde Schermbeck und die Stadt Wesel. Vom 24. Januar bis 23. Februar kann der erste Plan im Schermbecker Rathaus eingesehen werden. "Es handelt sich um einen Mast auf Dämmerwalder Gebiet", erläutert Bauamtsleiterin Irmgard Schwenk auf RP-Anfrage. Bis zum 8. März kann jeder schriftlich Einwand erheben. Das Verfahren für die eigentliche Strom-Strecke, die mehrere Grundstücke in Weseler- und Dämmerwald streift, sei ebenfalls für Ende Januar angekündigt, so Schwenk weiter.

Anfang März will die Bauamtsleiterin die Schermbecker Politiker über das Ergebnis der Offenlegung informieren. Dass die geplante Leitung — wie in Raesfeld vorgesehen — auch im Gemeindegebiet in die Erde kommt, hält die Amtsleiterin für unwahrscheinlich.

In Wesel ist sind noch keine Unterlagen angekommen. Folglich ist auch noch keine Offenlage terminiert. Ursprünglich wollte Fachbereichsleiter Michael Klessa im Stadtentwicklungsausschuss am 25. Januar berichten, doch liegen noch keine Informationen vor. Die neue Trasse, so Klessa, folge auf Weseler Gebiet aber der bestehenden.

In Obrighoven spielt die Umspannanlage eine wichtige Rolle. Sie fungiert als Knoten mit europäischer Bedeutung — denn hier kreuzt die 380-kV-Leitung zwischen Meppen und Wesel mit dem zweiten Draht, der über Hamminkeln, Rees und Isselburg über die niederländische Grenze führt. Ein sogenanntes Raumordnungsverfahren wurde dazu im Oktober beendet. Derzeit bereitet Amprion die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren vor. Sie sollen bis Ende 2012 bei den Bezirksregierungen Düsseldorf und Münster eingereicht werden.

(RP)
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