Wesel Sturm reißt Zirkuszelt weg

Wesel · Durch das Unwetter am Freitag hat der Weseler Zirkus Renz bei seinem Gastspiel in Aldekerk (Kreis Kleve) sein Tierzelt verloren. Versichert ist die Familie nicht. Bürger von Aldekerk wollen nun eine Spendenaktion starten.

 Obwohl die Fischertorstraße gesperrt ist, weil lose Äste in den vom Sturm ramponierten Bäumen hängen, sind Fußgänger in diesem Bereich unterwegs.

Obwohl die Fischertorstraße gesperrt ist, weil lose Äste in den vom Sturm ramponierten Bäumen hängen, sind Fußgänger in diesem Bereich unterwegs.

Foto: Koster

WESEL/AlDeKERK Katharina Renz schaut mit leerem Blick über den Platz in Aldekerk (Kreis Kleve), auf dem ihr Zirkus am Wochenende mehrere Vorstellungen geben wollte. Das Zelt stand leuchtend blau und gelb, alles war für die Gäste bereit. Als sich am Freitag gegen 12 Uhr der Himmel schwarz färbt, braut sich die größte Katastrophe zusammen, die der Familienbetrieb je erlebt hat: Plötzlich rast eine Windhose auf den Zirkusplatz zu, reißt das Tierzelt weg. Die Planen bleiben zerfetzt liegen, die Stahlträger hat der Sturm wie Mikado-Stäbe über den Platz verstreut. Auch ein elf Meter langer Pferdeanhänger kann den Naturgewalten nicht standhalten und liegt auf der Seite. Heute soll er aufgerichtet werden.

 Katharina Renz, die Chefin des Weseler Zirkus-Unternehmens, ist verzweifelt: Das Zelt, in dem die Tiere untergebracht waren, wurde am Freitag in Aldekerk durch eine Windhose in eine Hecke geweht. Sie hofft, dass das Zelt noch repariert werden kann.

Katharina Renz, die Chefin des Weseler Zirkus-Unternehmens, ist verzweifelt: Das Zelt, in dem die Tiere untergebracht waren, wurde am Freitag in Aldekerk durch eine Windhose in eine Hecke geweht. Sie hofft, dass das Zelt noch repariert werden kann.

Foto: Jürgen Venn

Nicht gegen Schaden versichert

"Gott sei Dank ist niemandem etwas passiert. Auch unsere Tiere – Großpferde, Esel, Lamas, Ziegen und ein Kamel – sind unverletzt und haben in den Pferdeboxen eines nahen Reiterhofes Unterschlupf gefunden", sagt die Zirkuschefin.

Freitag nach dem Unglück noch am Boden zerstört, schöpft die 16-köpfige Familie Renz mittlerweile wieder Hoffnung. "Im ersten Augenblick dachten wir, dass nun alles aus sei. Aber das Zirkuszelt selbst ist nur leicht beschädigt worden." Und heute wollen die stellvertretende Bürgermeisterin von Aldekerk und einige Bürger eine Spendenaktion für den Zirkus Renz startet, der gegen Sturmschäden nicht versichert ist – der hohen Beiträge wegen. Spenden hat der Zirkus dringend benötigt. Denn: "Wir wollen hoffen, dass unser Tierzelt in Hamburg, wo wir es bei einem Spezialisten gekauft haben, repariert werden kann. Das wird einige tausend Euro kosten", ist Katharina Renz überzeugt. Sie hofft, dass ihr Zirkus mit einwöchiger Verzögerung am Wochenende 9. und 10. September im nahen Wachtendonk Station machen kann.

Alles ging so schnell

Die Minuten des Unwetters beschreibt Katharina Renz als die "schlimmsten meines Lebens. Alles ging so schnell. Der Himmel wurde von einer auf die andere Sekunde schwarz. Und die Tiere haben geschrien – es war einfach fürchterlich."

(RP)
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