Hallenfußball Futsal bleibt Randsportart
Die Hallenfußball-Variante steht weiter deutlich im Schatten des Feld-Fußballs. Für Christoph Laub, Trainer beim Juniors FC Grav-Insel, ist dies kein Problem. Trotzdem ärgert er sich über fehlende Unterstützung der Verbände.
Am vergangenen Wochenende feierte der Juniors FC Grav-Insel ein kleines Jubiläum. Bereits zum fünften Mal organisierte der kleine Verein zwei hochrangig besetzte Futsal-Turniere für den Nachwuchs. Seit Jahren messen sich in der Sporthalle Nord die besten Junioren-Teams aus dem Kreis. Auch in diesem Jahr waren die Turniere für C- und B-Jugend-Mannschaften prominent besetzt.
Doch bei aller Freude über den vor allem technisch sehr ansehnlichen Fußball, der am Samstag und Sonntag geboten wurde, bleibt das Vereinsleben in einem reinen Futsal-Verein schwierig. Keiner weiß dies besser als Christoph Laub. Der Nachwuchstrainer ist einer der Gründer des Juniors FC, der sich Anfang 2007 zusammenschloss. "Die Arbeit im Verein macht großen Spaß. Sie ist aber alles andere als einfach", erklärt Laub, der heute sicher ist, dass Futsal "eine Randsportart bleiben wird".
70 Kinder spielen beim FC
Dies hat mehrere Gründe. Die 70 Kinder und Jugendlichen, die beim Juniors FC Futsal spielen, sind größtenteils auch in den umliegenden Fußballclubs tätig. Der Fußball auf dem Feld hat in Sachen Popularität nach wie vor weit die Nase vorn. Was für den Trainer zu verschmerzen ist. "Ich begrüße das sogar. In den Fußballvereinen haben die meisten Kinder größere Chancen sich zu entwickeln. Futsal kann aber eine gute Ergänzung zum Training im Verein sein", weiß Laub.
Viel gravierender sind die strukturellen Probleme des Vereins. "Bei einem so kleinen Club ist ein Trainer bei uns nicht nur Trainer, sondern auch oft Organisator und Manager", so Laub. Außerdem vermisst er nach wie vor die Wertschätzung und Unterstützung von den Verbänden. " Es war und ist immer noch schwierig, Material und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt zu kommen. Der Fußballverband stellt sich da oftmals quer."
Beim DFB außen vor
Dass Futsal nicht nur Ballzauberei darstellt, ist vor allem bei den älteren Jahrgängen zu erkennen, für die der Leistungsgedanke enorm wichtig ist. "Wir haben sieben ausgebildete Trainer, die mit den Kids im taktischen und technischen Bereich intensiv arbeiten", erklärt Laub. Die Arbeit trägt erste Früchte. In der C-Junioren-Mannschaft des PSV Wesel, die in der Niederrheinliga spielt, stehen einige Kicker, die auch beim Juniors FC aktiv waren oder noch sind. "Das ist eine Bestätigung für unsere Arbeit. Wir wollen den Vereinen ihre Spieler ja nicht wegnehmen. Futsal soll nur eine Ergänzung sein", sagt Laub, der mit dem FC gerne auch einmal etwas Vorzeigbares gewinnen würde. "Wir nehmen an Turnieren teil. Aber wenn es wirklich um etwas geht, werden wir außen vor gelassen", kritisiert er. Der Coach verweist darauf, dass sein Club nicht am DFB-Junioren-Cup für Futsal-Teams teilnehmen darf, weil er ein reiner Futsal-Verein ist. "Diese Begründung ist lächerlich", sagt Laub.