Leichtathletik Werner Kamps so gut wie nie

Leichtathletik · Lokalmatador erreicht im Hauptrennen über 10 000 Meter sein bislang bestes Ergebnis bei der Veranstaltung des Hamminkelner SV. Er wird hinter Michael Hechler und Christoph Müller, der den Lippe-Issel-Cup holt, Dritter.

Thomas Wingerath hielt's nicht mehr auf seinem Platz in der Nähe des Ziels, von dem aus er das Rennen in den Minuten zuvor verfolgt hatte. Der Leichtathletik-Abteilungsleiter des Hamminkelner SV sprintete plötzlich los und lief einige Meter neben seinem Clubkollegen Werner Kamps, den er lautstark anfeuerte und Tipps für die letzte Runde des Hauptrennens über 10 000 Meter beim 33. Hamminkelner Citylauf mit auf die Strecke gab. Denn Kamps schickte sich an, eine eindrucksvolle Aufholjagd zu starten. Der Langstreckler des Hamminkelner SV war drauf und dran, zum lange Zeit klar führenden Spitzenduo aufzuschließen. Kamps kam trotz aller Anfeuerungen zwar nicht mehr ganz heran. Doch der Lokalmatador schaffte beim Rennen durch die City, das der HSV mit Unterstützung der Rheinischen Post veranstaltete, immerhin das beste Resultat seiner Laufbahn. Er wurde in 35:17 Minuten Dritter.

"Ich bin ans Limit gegangen"

"So weit vorne war ich bei unserem Lauf noch nie. Ich bin ans Limit gegangen. Doch es hat nicht ganz erreicht", stellte Kamps wenige Minuten später glücklich und zufrieden fest. Die Strapazen der Hatz durch die Stadt waren ihm da schon kaum noch anzumerken. Bis auf wenige Meter hatte Kamps in der letzten Runde den Rückstand auf Michael Hechler vom Ruderverein Dorsten, der am Ende in 34:56 Minuten siegte, und dem Zweiten Christoph Müller (TRC Essen, 35:06) verkürzt. Doch er schaffte es nicht mehr, zu den beiden Läufern aufzuschließen, die dem Rennen von Beginn an ihren Stempel aufgedrückt hatten. Kamps ärgerte es allerdings nicht weiter. "Ich bin sehr zufrieden. Mehr ging einfach nicht", sagte er.

Ein Gewinner war auch Christoph Müller, obwohl es nicht ganz zum Erfolg in Hamminkeln gelangt hatte. Dem Triathleten aus Essen reichte der zweite Rang jedoch, um sich mit deutlichem Vorsprung den Gesamtsieg der aus Rennen in Schermbeck, Raesfeld, Drevenack und Hamminkeln bestehenden Laufserie um den Lippe-Issel-Cup zu sichern. "Diesen Pokal wollte ich unbedingt gewinnen", meinte Müller. Er hatte in den letzten Wochen wegen einer Knochenhautentzündung auf Lauftraining verzichten müssen. "Ich habe mich mit Schwimmen und Radfahren fit gehalten. Wenn ich nicht die Chance gehabt hätte, den Lippe-Issel-Cup zu holen, wäre ich wahrscheinlich wegen der Verletzung nicht in Hamminkeln gestartet", erklärte Müller.

Rötger stellt Streckenrekord ein

Bis 300 Meter vor dem Ziel hatte er mit Michael Hechler an der Spitze gelegen. "Dann habe ich das Tempo bei dem harten Gegenwind auf der Zielgeraden noch einmal verschärft. Das war die Entscheidung", sagte Hechler nach seinem dritten Sieg bei einem Volkslauf in diesem Jahr. In die Wertung um den Lippe-Issel-Cup kam er nicht, weil er nur bei zwei Rennen der Serie dabei gewesen ist – wenigstens drei Starts hätten es sein müssen. "2012 werde ich aber beim Cup mitlaufen. Denn das ist ein schöner Wettbewerb", meinte Hechler, der wie viele Starter die gute Strecke und die perfekte Organisation der Veranstaltung des Hamminkelner SV lobte, bei der es 1017 Meldungen gab.

Schnellste Frau und Vierte der Gesamtwertung war erneut die Bochumerin Steffi Rötger. Sie stellte in 35:44 Minuten ihren im vergangenen Jahr aufgestellten Streckenrekord ein. "Ich hatte nicht gedacht, dass ich wieder so schnell bin. Denn es herrschte teilweise starker Gegenwind. Und ich musste fast die gesamte Strecke alleine laufen", sagte Rötger, die zum ersten Mal in diesem Jahr unter der 36-Minuten-Marke blieb.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort