Xanten Aus Sparkassenfiliale wurde eine Kirche
Xanten · Die Neuapostolischen Kirchengemeinde Xanten hatte für Samstag zu einem "Tag der offenen Tür" nach Lüttingen eingeladen.
"Das ist hier wie ein Wohnzimmer. Die familiäre Atmosphäre zeichnet kleine Kirchen wie die unsere aus", sagt Helmut Spillmann. Der Gemeindevorsteher der Neuapostolischen Kirchengemeinde Xanten fühlt sich in den neuen Räumlichkeiten schon wie zu Hause. Bereits am 17. März wurde das Gemeindehaus im ehemaligen Sparkassengebäude an der Salmstraße in Lüttingen mit einem Gottesdienst feierlich eröffnet und eingeweiht. Jetzt lud die seit 1982 in Xanten bestehende Kirchengemeinde zu einem Tag der offenen Tür ein. Viele Interessierte folgten der Einladung und ließen sich durch die Räume führen, die für rund 180 000 Euro umgebaut und in Teilen erweitert wurden. Die mehr als 80 Gemeindemitglieder haben mit dem neuen Haus das Gefühl, endlich angekommen zu sein.
Von 1982 bis 1985 wurden die Gottesdienste in der Realschule gefeiert. Danach bezog die Gemeinde eine zum Gottesdienstraum umgebaute Autoausstellungshalle auf der Trajanstraße. Nächste Station war das ehemalige Kino auf der Marsstraße. Das Gebäude in Lüttingen hat die Gemeinde nun von der Sparkasse angekauft und der neuen Zweckbestimmung entsprechend umgestaltet. In einem Anbau im Eingangsbereich wurden die kleine Sakristei und zwei Toilette untergebracht, eine davon barrierefrei. Zwischen dem Gemeindesaal und dem Mutter-Kind-Bereich mit Einbauküche wurde eine Glaswand eingebaut. Ein zusätzliches Fenster sorgt für mehr Licht und auch der Fußboden ist neu verlegt worden.
Die technische Ausstattung sorgt für optimale Beschallung. "Wir haben auch für eine Satellitenanlage vorgerüstet, da wir öfter Gottesdienste haben, die übertragen werden", erklärte Rolf Friedrich, stellvertretender Leiter des Kirchenbezirks Niederrhein und von 1987 bis 2001 Gemeindevorsteher in Xanten. Die Handwerkerleistungen seien überwiegend von lokalen Unternehmen durchgeführt worden. Eine Neuanschaffung steht noch aus: Die Gottesdienstbesucher sollen künftig auf bequemeren Stühlen Platz nehmen können. "Finanziert wurde das alles durch freiwillige Spenden unserer Gemeindemitglieder", so der Kirchenbezirksleiter Karl-Heinz Friedrich. Kirchensteuern werden von der Neuapostolischen Kirche nicht erhoben. Die stellvertretende Bürgermeisterin Sylvia Guth-Winterink sieht im neuen Standort im Ortskern von Lüttingen ein Zeichen der Integration und Chance zur persönlichen Begegnung.
