Xanten Bahnhof Xanten verkauft

Xanten · Seit Montag gibt es nur noch zwei Bahnhöfe am Niederrhein, die von der Bahn verkauft werden – den in Millingen und den Kopfbahnhof in Kleve. Der Xantener Bahnhof gehört jetzt Eckhard Friese und seinem Sohn Wolfgang.

 Bereits achtzigmal haben Carsten Kirchhoff und Susanne Huhn diesen Schlüssel gezückt; gestern geschah dies für Wolfgang und Eckhard Friese (v.l.). Beide haben den Bahnhof Xanten gekauft. Zur Saison 2013 rollen ab hier auch die NiederRheinRäder.

Bereits achtzigmal haben Carsten Kirchhoff und Susanne Huhn diesen Schlüssel gezückt; gestern geschah dies für Wolfgang und Eckhard Friese (v.l.). Beide haben den Bahnhof Xanten gekauft. Zur Saison 2013 rollen ab hier auch die NiederRheinRäder.

Foto: Ostermann, Olaf

Seit Montag gibt es nur noch zwei Bahnhöfe am Niederrhein, die von der Bahn verkauft werden — den in Millingen und den Kopfbahnhof in Kleve. Der Xantener Bahnhof gehört jetzt Eckhard Friese und seinem Sohn Wolfgang.

Fahrradstation, kleine Gastronomie, Taxizentrale von Nagels und der Fahrkartenverkauf für die Bahn — das sind die Grundlagen im Geschäftsmodell für den Xantener Bahnhof. Zusätzlich wird noch ein Büro dort ein ziehen, und die NordWestBahn wird Personalräume für die eigenen Leute anmieten. Dafür schließen Eckhard und Wolfgang Friese ihren Verleih in den Gewächshäusern am Europaring zum Ende der Saison.

Konzept, wirtschaftliche Grundlagen und die Reputation der neuen Eigentümer hat die BEG (Bahnflächenentwicklungsgesellschaft NRW) geprüft. Die Entscheidung sei im Einvernehmen mit der Stadt Xanten getroffen worden, erläuterte Projektleiter Carsten Kirchhoff gestern bei der offiziellen Schlüsselübergabe. Zusammen mit seiner Mitarbeiterin Susanne Huhn ist der Diplom-Ingenieur zuständig für den Verkauf der Immobilien und Flächen, von denen sich die Bahn AG trennen will. Und Kirchhoff betonte gestern Nachmittag, dass die BEG eine gemeinsame Unternehmung von Bahn und Land NRW ist. Weshalb es nicht nur ums Verkaufen, sondern auch ums Entwickeln in enger Abstimmung mit den Kommunen geht.

In diesem Falle passe das touristische Nutzungskonzept optimal. Denn viele Kunden — so Eckhard Friese — kommen mit der Bahn. Die können ihr Rad direkt am Bahnhof reservieren, zumal die Frieses Logistik und Wartung für das sogenannte NiederRheinRad bewerkstelligen. 1000 solcher Räder zwischen Zons und Kranenburg werden von Xanten aus gemanagt. Dafür wurde sogar ein Mitarbeiter eingestellt.

Doch zunächst wird die aktuelle Fahrradsaison am Europaring beendet. Am Bahnhof startet zuerst der Kiosk, den die Eheleute Regina und Horst Wenig aus Veen Schritt für Schritt zu einer kleinen Gastronomie ausbauen wollen. Innerhalb von zwei Jahren wird der Bahnhof innen und außen saniert, ohne den Baukörper zu verändern. Die BEG baut für die Fahrgäste der Bahn zwei neue Wetterschutzhäuser aus Stahl und Glas.

Eckhard und Wolfgang Friese betreiben ihren Fahrzeugverleih für den Niederrheinurlaub in der zweiten Saison in Xanten. Die Erfahrungen seien positiv. Am Europaring hätten sie keine Entwicklungsmöglichkeit mehr für sich gesehen. Der Bahnhof sein mit seinem direkten Anschluss an die NordWestBahn und an den Alleenradweg optimal.

Auch für die BEG-Vertreter stimmt die neue Richtung in Xanten. Sie verstehen sich sowieso als Schrittmacher für Stadtentwicklung und nicht ausschließlich als Immobilienverkäufer für die Bahn. Am Niederrhein stehen noch zwei Bahnhöfe zum Verkauf; aktuell läuft das Wertermittlungsverfahren für den Bahnhof Kleve. Dort soll der Fahrkartenverkauf sogar im Grundbuch festgeschrieben werden.

(RP/rl)
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