Xanten Die Welt etwas besser machen

Xanten · Ein Zeichen der Solidarität aus dem Heiligen Land: Xantener Pfadfinder zogen am Sonntag mit dem in Bethlehem entzündeten Licht durch die Stadt. Sonsbecker Pfadfinder brachten es in die Häuser der Gemeinde.

 Unterwegs in Richtung Hafen Xanten: die Pfadfinder auf ihrer Friedenslicht-Wanderung.

Unterwegs in Richtung Hafen Xanten: die Pfadfinder auf ihrer Friedenslicht-Wanderung.

Foto: Fischer, Armin

Skotta blähte aufgeregt die Nüstern und schaute sich neugierig nach allen Seiten um. So viel Publikum war ungewohnt für die Islandponystute. Bei der Friedenslicht-Aktion der Xantener Pfadfinder hatte sie eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Als "Esel" durfte das Pony die schwangere Maria auf dem Rücken tragen.

Die wurde von Lena Verstegen dargestellt. "Wir möchten den Kindern die Weihnachtsgeschichte auf ernsthafte Weise näher bringen", sagte die 19-Jährige. Mit Reithelm und Stiefeln sah sie nicht so aus, wie man sich die Gottesmutter üblicherweise vorstellt. Auch Felix Mölders als Heiliger Josef ging in "Zivil". Das hatte seinen guten Grund. "Wir wollen kein herkömmliches Krippenspiel aufführen", erklärte Stammeskuratorin Angela Weniger. "Als Pfadfinder sind wir unterwegs, um die Welt etwas besser zu machen."

Der Weg, auf den sich die rund 50 Georgs-Pfadfinder am Sonntag begaben, hatte eine ganz besondere Bedeutung, denn das Friedenslicht aus Bethlehem ging als Zeichen der Solidarität mit den Völkern Israel und Palästina mit auf die Reise. Die Flamme, die an der Geburtsstätte Jesu Christi entzündet wurde, verleiht mittlerweile in 25 Ländern Europas dem Wunsch nach Frieden in der Welt Ausdruck. Die Pfadfinder sehen in dem Licht eine Aufforderung, ihr Versprechen zu erneuern und sich für andere Menschen einzusetzen.

"Das Licht ist ein Symbol für das Feuer, das wir als Pfadfinder in unserem Herzen tragen sollen", sagte Weniger. "Geht mit offenen Augen durch das Leben", forderte sie die Kinder und Jugendlichen auf. "Gott ist nicht da, wo Reichtum ist, sondern überall, wo es Menschen schlechtgeht."

Angeführt von Leonie Weniger als Verkündigungsengel im weißen Gewand machten sich die Pfadis vom Pfadfinder-Turm am Nordwall auf den Fußmarsch zum Hafen. Dort wurden Maria und Josef bei der Herbergssuche von einem übelgelaunten Hausherrn, gespielt von Julius Karth, abgewimmelt. Weiter ging es am Seeufer entlang zur Fischerhütte nach Lüttingen, wo Maria ohne großes Aufsehen ihr Kind "gebar", kaum dass sie vom "Esel" gestiegen war. Auch gesungen wurde unterwegs.

Warme Suppe

Nach knapp zwei Stunden erreichten die Pfadfinder schließlich ihr Ziel: Die warme Suppe im Pfarrheim Wardt hatten sich alle redlich verdient. Mit dem Auftrag, es auch zu Hause an Verwandte, Bekannte und Freunde weiterzugeben, wurde zum Abschluss der Wanderung das Friedenslicht an alle verteilt.

(krsa)
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