Xanten Jugendkulturwerkstatt wird zum Casino

Xanten · Zum ersten Mal organisierte die JuKuWe "Exit" im Rahmen ihres Herbstferienprogramms einen Pokerabend für alle Jugendlichen ab 16 Jahren. Ohne eigenen Einsatz zockten die jungen Spieler um einen Pokerkoffer vom Jugendamt.

 Als "Dealer" leitet Raphael Wefers (26 Jahre, grauer Pulli) die Pokerrunde an diesem Tisch. Mitmachen konnte jeder ab 16 Jahren, gleich ob geübter Zocker und Pokerneuling. Gespielt wurde in der Variante "Texas Hold'em".

Als "Dealer" leitet Raphael Wefers (26 Jahre, grauer Pulli) die Pokerrunde an diesem Tisch. Mitmachen konnte jeder ab 16 Jahren, gleich ob geübter Zocker und Pokerneuling. Gespielt wurde in der Variante "Texas Hold'em".

Foto: olaf Ostermann

Im Exit war am Samstagabend ein glückliches Händchen gefragt. Zum ersten Mal organisierte die Jugendkulturwerkstatt (JuKuWe) im Rahmen ihres Herbstferienprogramms einen Pokerabend für alle Jugendlichen ab 16 Jahren. Verlieren konnte dabei niemand.

Ohne eigenen Einsatz zockten die jungen Spieler in der Spielvariante Texas Hold'em um einen Pokerkoffer vom Jugendamt. Mit drei semiprofessionellen Pokertischen und schummrigen Licht wirkte die JuKuWe fast schon wie ein kleines Casino. Mittendrin: 21 jugendliche Spieler, die schwer konzentriert in ihre Karten schauten und versuchten, ein möglichst unlesbares Pokerface aufzusetzen.

Hin und wieder kochten die Emotionen dennoch hoch, etwa wenn der eigene Drilling schließlich doch von einer Straße des Gegners übertrumpft wurde oder jemand plötzlich mit einem Full House daherkam. "Es ist sehr interessant, mitanzusehen, wie der Wettkampf zwischen den Jugendlichen erwacht", sagte JuKuWe-Leiter Georg van Schyndel. Er selbst wurde nach der ersten, nicht ganz so erfolgreichen Runde an den Loosertisch verbannt. Hier spielten die Verlierer der ersten Partie nochmals gegeneinander. "Ich hab zwar schon ein paar Mal gespielt, mir fehlt aber einfach die Geduld zum Pokern", sagte er verteidigend.

Denn neben etwas Glück, ein gutes Kartenblatt zu bekommen, gehöre zum Pokern eben auch die richtige Technik dazu. "Poker ist ein sehr taktisches Spiel. Man muss seine Gegenspieler einschätzen, seine Chips vernünftig einsetzten und die eigenen Karten richtig ausspielen können", erklärte er. Als zwangsläufigen Einstieg zum Glücksspiel sieht van Schyndel das Pokern unter Freunden deshalb nicht an. Und mehr als das sollte der Pokerabend in der JuKuWe nicht sein. "Ein gemütlicher Abend unter Freunden eben", betonte der Leiter.

Wichtig war aus diesem Grunde, dass es keine Spieleinsätze von den Jugendlichen geben dürfe. "Es geht einfach um den Spaß. Verlieren kann niemand etwas", hob van Schyndel hervor. Stattdessen gab es etwas zu gewinnen. Das Jugendamt Wesel stiftete für den Abend einen Pokerkoffer als Hauptpreis sowie Pokerdecks für die Nächstplatzierten. Mitmachen konnte jeder ab 16 Jahren, gleich ob geübter Zocker und Pokerneuling.

Für die nicht so versierten Spieler gab es Beiblätter, an denen sie die wichtigen Kartenkombinationen und deren Wertigkeit ablesen konnten. Die Einteilung an den Tischen wurde nach Zufallsprinzip entschieden. Nach der ersten Partie machten die besten zehn Spieler am Finaltable den Sieger unter sich aus.

(beaw)
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