Xanten Schule und Kirche wieder beschmiert

Xanten · Erst im April waren Sprayer in Lüttingen unterwegs. Kaum waren die Schäden beseitigt, schlugen Unbekannte erneut zu.

 Das Kürzel "TRX" hinterließ ein Sprayer an einer Scheibe der Hagelkreuzschule. Auch das Kürzel "CAS" sowie "unstoppable –> CAS" wurden gesprüht.

Das Kürzel "TRX" hinterließ ein Sprayer an einer Scheibe der Hagelkreuzschule. Auch das Kürzel "CAS" sowie "unstoppable –> CAS" wurden gesprüht.

Foto: armin fischer

Ausgerechnet an den Festtagen zum Jubiläum des Tambourkorps St. Pantaleon müssen sich Lüttinger erneut über Farbschmierereien ärgern. In der Nacht zu Donnerstag haben Unbekannte eine Garagenwand an der Hagelkreuzstraße, Wände und Fenster der Hagelkreuzschule sowie die Neuapostolische Kirche besprüht. Damit nicht genug: In der Nacht darauf wurden die beiden aus Streuballen aufgebauten Puppen, die am Dorfeingang auf das Jubiläum hinweisen, umgeworfen und beschädigt.

Vielen Lüttingern läuft die Galle über. In Aktionen wie dem "Dorfputz" setzen sie sich dafür ein, dass Einheimische und Gäste sich im Dorf wohl fühlen können. Und dann so etwas! Gab es vor einiger Zeit schon Attacken gegen Objekte des Heimat- und Bürgervereins, kehrte danach scheinbar Ruhe ein. Dann war aber über Nacht eine neue Scheune am Ortsrand von Sprayern mit Farbe beschmiert. Kaum, dass die Spuren beseitigt waren, traf es vor vier Wochen die Hagelkreuzschule, Stromverteilerkästen, die Rückseite eines Möbelhauses und die Wände der gerade eingeweihten Neuapostolischen Kirche.

Die Schmierereien aus dem April waren gerade mit viel Arbeits- und Kostenaufwand beseitigt worden. "Wir mussten die Wände großflächig streichen lassen", sagte am Freitag Rolf Friedrich von der neuapostolischen Gemeinde. Eine Arbeit, die jetzt erneut anfällt. Und möglicherweise weitere Investitionen: Die Gemeinde denke über eine Überwachungsanlage nach. "Wir müssen uns etwas einfallen lassen. Es gibt die Ankündigung einer Wiederholung." Als solche versteht Friedrich den Schriftzug "unstoppable —> CAS" an der Kirchenwand — "unaufhaltbar —> CAS".

Das Kürzel "CAS" war schon bei den Schmierereien vor vier Wochen gesprüht worden. War damals blaue Farbe benutzt worden, ist es diesmal ein blasses Rot, während die Schrift aus derselben Hand gekommen zu sein scheint. "Nicht zu begreifen" ist das besonders für Schulleiter Johannes Munkes, der Kopf schüttelnd davor stand. Natürlich ist die Polizei wieder eingeschaltet, Anzeige erstattet worden. Die Dorfgemeinschaft hofft, die Übeltäter doch bald erwischen zu können.

Erwischt hätten die Spielleute des Tambourkorps und der Nachbarschaft Salmstraße gerne auch die Vandalen, die in der folgenden Nacht ihre schmucken Strohpuppen zum Jubiläum des Spielmannszuges umwarfen. Mit Wut im Bauch haben die Idealisten die Puppen inzwischen erneut aufgebaut. "Gehören derartige Auswüchse mittlerweile zur Normalität?", wurde während der Zeltausschmückung für die Jubiläumsfeier ziemlich ratlos diskutiert. Als sei das alles noch nicht genug an "Jubiläums-Beigaben", hatten offensichtlich alkoholisierte Jugendliche auch noch versucht, das Frühlingsfest am Vatertag zu stören. Sie wurden von kräftig zupackenden Händen aber zur Räson gebracht.

Solch kräftige Hände hätte etwa zur selben Zeit eine Autofahrerin auf der Fischerstraße gerne gehabt, als junge Männer mit einem Kasten Bier mitten auf der Straße sitzend, ihr die Durchfahrt versperrten. Ihre Bitte, den Weg frei zu machen, quittierte die Gruppe, indem sie über das Auto stieg, das sie dann auch noch mit Bier übergoss.

Als "sehr ärgerlich" bezeichnete gestern Sabine Vetter, Pressesprecherin der Kreispolizei, die Vorfälle in Lüttingen. "Solche Delikte schreiben wir in der Regel Jugendlichen zu, vor allem wenn sie zu tief ins Glas geschaut haben." Unklar ist, ob es Zusammenhänge mit der nächtlichen Randale gibt, bei der vor einer Woche zwischen Wardt und Vynen Leitpfosten aus dem Boden gerissen, Verkehrszeichen beschädigt und Vorgärten verwüstet wurden.

Die Polizei bittet um Hinweise unter Telefon 0281 71420

(tr)
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