Sonsbeck Sonsbecker Wehr will noch besser werden

Sonsbeck · Der Brandschutzbedarfsplan wurde aktualisiert. Personelle Engpässe bei Einsätzen am Tag bleiben ein Problem.

Die Freiwillige Feuerwehr Sonsbeck steht gut da, kann aber noch besser werden. Auf dieses Fazit bringt Feuerwehrchef Markus Janßen die jetzt vorliegende zweite Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans. Viel Arbeit hat er zusammen mit seinen Kameraden in das voller Tabellen und Statistiken steckende Werk investiert. Die Feuerwehren sind gesetzlich verpflichtet, regelmäßig ihre Leistungsfähigkeit darzustellen, "so dass eventuell vorhandene Defizite erfasst und behoben werden können", wie es in dem Papier heißt.

Vor allem die "Tagespräsenz" von Kameraden bleibt ein Feld, dass die Wehr weiter beackern muss. Will heißen: Gibt es tagsüber einen Einsatz, stehen unter Umständen nicht genügend Wehrleute zur Verfügung, weil die meisten arbeiten müssen. Dabei sei der mangelnde Willen von Arbeitgebern, Mitarbeiter für den Feuerwehrdienst freizustellen, das geringere Problem. "Das Problem ist eher, dass die meisten Kameraden auswärts arbeiten", sagt Janßen. Selbst wer seinem Beruf in der Nachbarstadt Xanten nachgehe, schaffe es nicht innerhalb der "Hilfsfrist" zum Einsatz in Sonsbeck. Labbeck oder Hamb.

Nach den geltenden Standards sollen innerhalb von acht Minuten neun Einsatzkräfte vor Ort sein ("Schutzziel 1"), nach 13 Minuten dann 16 Kräfte ("Schutzziel 2"). Dabei wird von einem "kritischen Wohnungsbrand" im ersten Obergeschoss mit Menschen in Gefahr ausgegangen. Kommen die Helfer später als im Schutzziel definiert, kommen sie in solchen Fällen in der Regel zu spät, um noch jemanden retten zu können. In Sonsbeck wird das Schutzziel 1 in der Hälfte, das Schutzziel 2 in knapp drei Viertel der Einsätze erreicht. Weil entsprechende Brandeinsätze in der Gemeinde selten vorkommen, wurden dabei allerdings auch andere Einsatzarten zugrunde gelegt. Für eine ländliche Gemeinde seien die erreichten Werte gut. "Dennoch sehen wir noch Optimierungsmöglichkeiten", sagt Janßen. Die Alarm- und Ausrückordnung, in der steht, welche Teile der Wehr in welchen Fällen wohin ausrücken, werde überarbeitet, die Zusammenarbeit der einzelnen Löschzüge über ihre Grenzen hinweg weiter ausgebaut. Ziel sei es, das Schutzziel 1 soll in 60, das Schutzziel 2 in 80 Prozent der Fälle zu erreichen. Auch die weitere Mitgliederwerbung steht im Maßnahmenkatalog des Brandschutzbedarfsplans. Bei den Personalzahlen steht die Freiwillige Feuerwehr der Grünen Perle mit 19 Mitgliedern im Soll (elf fehlen beim Löschzug Sonsbeck, acht in Labbeck), wenn sie ihr Ziel erreichen will.

Ein Konzept für die Beschaffung neuer Fahrzeuge ist Teil des Brandschutzbedarfsplans. Die grundsätzlich angenommene Lebensdauer von 25 Jahren haben einige der Fahrzeuge deutlich überschritten —was aber aufgrund guter Unterhaltung und Pflege kein Problem darstellen müsse, so Janßen. Beispiel: ein Löschfahrzeug des Löschzuges Sonsbeck, das mit seinen 32 Jahren noch gute Dienste tut.

Im nächsten Jahr soll das Schätzchen aber dann doch ersetzt werden. Für 2014 steht ein Mannschaftstransporter nebst Transportanhänger des Löschzugs Labbeck, für 2015 ein entsprechendes Fahrzeug für den Löschzug Hamb auf der "Wunschliste".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort