Triathlon Siegerin weint bittere Tränen

Triathlon · Beim gestrigen 27. Nibelungen-Triathlon in Xanten bekam Franziska Scheffler vier Strafminuten aufgebrummt. Letztlich siegte sie trotzdem über die olympische Distanz. Fast 1600 Dreikämpfer waren auf der Strecke unterwegs.

Triathlon: Siegerin weint bittere Tränen
Foto: René Dörmbach beim Zieleinlauf. Der Lüdenscheider gewann über die olympische Distanz. Foto unten links: Schlusssprint mit Franziska Scheffler, die die Frauen-Wertung gewann. Foto rechts: Schwimmen in der Südsee – die erste Disziplin beim Xantener Triathlon. RP-Fotos (4): Olaf Ostermann

Petrus hatte ein Einsehen. "Ich habe gerade einen Anruf erhalten, dass in Sonsbeck die Welt untergeht. Aber hier scheint es trocken zu bleiben", sagte Mitorganisator Ringo Haupt am Morgen. Keiner der 1600 Sportler des von der Rheinischen Post als Medienpartner begleiteten 27. Nibelungen-Triathlons ließ sich von den dunklen Wolken beeindrucken. Bester Laune war auch Gerd Reinders. Der Initiator des Dreikampfes hatte einen ganz besonderen Posten inne. "Er hat sich schon immer gewünscht, einmal vom Floß aus, also am Wendepunkte, die Schwimmer anfeuern zu können. Solange er für die Organisation verantwortlich war, ging das jedoch nicht", weiß Haupt.

Ein neuer Staffelsieger

"Es war toll. Ich stand nur 40 Zentimeter von den Athleten entfernt", strahlte der Mann, der 25 Jahre verantwortlich war. Nach einem Jahr Abstinenz genoss er es, wieder live dabei zu sein. "Triathlon bleibt und ist mein Leben", betonte Reinders und eilte zum nächsten Start. Denn ein Höhepunkt jagte gestern den nächsten. So schlug die Staffel des Oruc St Vinzenz mit Holger Sonnenschein (500 Meter Schwimmen), Florian Glahn (17 km Rad) und Kai Kisielinski (5 km Laufen) den dreimaligen Titelverteidiger aus Neukirchen-Vluyn, die "Mach 3", in 52:38 Minuten. Bittere Tränen weinte hingegen die Siegerin der Frauen über die olympische Distanz (1500/42/10). Dabei lief Franziska Scheffler (Triathlon Team Hagen) mit einem beeindruckenden Vorsprung über die Ziellinie. "Ich habe nach dem Schwimmen vergessen, meine Nummer umzubinden. Das gibt vier Strafminuten." Bange Blicke auf die Uhr folgten. Doch als die Ironman-Europasiegerin von 2009, Mareen Hufe (TV Voerde), nach 2:18:01 Stunden das Ziel überquerte, war die Freude groß. Trotz der Strafe siegte Scheffler in 2:14:19 Stunden. Kein Grund für Hufe, unzufrieden zu sein. "Ich bin inmitten der Vorbereitung für den Ironman auf Hawaii. Das war eine schwere Trainingswoche. Meine Beine sind noch schwer."

Radfahrer stürzt

Zufrieden war auch René Dörmbach, der sich mit 32 Sekunden Vorsprung und der Gesamtzeit von 2:02:20 Stunden Rang eins erkämpfte. "Das war auch mein letzter Wettkampf vor Hawaii. Als Sechster hatte ich mich in Frankfurt qualifiziert. Xanten passte daher super in meine Vorbereitung. Es hat mir hier wirklich sehr gefallen", lobte der Lüdenscheider. Einen Wermutstropfen für die Organisatoren gab's dennoch. Ganz ohne Stürze lief die Großveranstaltung auch in diesem Jahr nicht ab. "Ein Radfahrer hat die Trinkflasche verloren und der nächste bekam sie in die Speichen. Gott sei Dank haben die Verletzten nur Hautabschürfungen", teilte Haupt mit Erleichterung in der Stimme mit.

(mage)
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