Erkelenz Auswahl zwischen zwei Flächen

Erkelenz · Im November wählen die Menschen, die als nächste für den Braunkohlentagebau umsiedeln müssen, ihren neuen Standort. Zwei Flächen werden ihnen vorgeschlagen. Der Braunkohlenausschuss folgt dem Vorschlag aus den Orten.

Chronik des "Rheinischen Reviers"
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Von Februar bis September haben sich die Menschen aus Keyenberg, Kuckum, Berverath sowie Ober- und Unterwestrich mögliche Flächen angeschaut, auf denen sie siedeln könnten. Denn ihre alte Heimat für den Braunkohlentagebau aufgeben müssen sie auf jeden Fall.

Abschließend kristallisierte sich heraus: Die Flächen bei Borschemich (neu) und Schwanenberg könnten am meisten Zustimmung finden (die RP berichtete). Der Bürgerbeirat der fünf Umsiedlungsorte empfahl deshalb dem Erkelenzer Braunkohlenausschuss, diese beiden Flächen am 25. November zur Wahl zu stellen. Zugestimmt hat der gestern mit breiter Mehrheit (eine Enthaltung, keine Gegenstimme).

In der Folge müssen darüber jetzt noch der Ausschuss für Stadtentwicklung, Hauptausschuss und Rat abstimmen. Danach geht die endgültige Empfehlung an die Bezirksregierung Köln raus, die das Verfahren leitet, diese zwei Suchräume zur Standortwahl zu stellen, und die Abstimmung kann erfolgen.

Gemeinsame Umsiedlung

Lange und teilweise emotional ist gestern noch einmal die gemeinsame benachbarte Umsiedlung aller fünf Orte diskutiert worden. Stimmen dagegen gab es im Braunkohlenausschuss keine, wohl aber Kritik am Verfahren. Reiche es aus, das Stimmungsbild aus den Suchraum-Foren, aus Gesprächen mit der Bevölkerung und aus den Beratungen des Bürgerbeirates der politischen Entscheidung zugrunde zu legen, oder sollten die Betroffenen darüber nicht noch abstimmen, wollte Gabi Clever wissen. Ihrer Meinung nach sei das zu Beginn des Prozesses in Aussicht gestellt worden.

Zum Hintergrund: Bisher laufen bei der Bezirksregierung Köln zwei Braunkohlenplanverfahren, eines für Keyenberg und eines für Kuckum, Unter- und Oberwestrich sowie Berverath. Diese sollen zusammengeführt werden, dann kann ein gemeinsamer neuer Standort gewählt werden. Letztlich hat gestern der Braunkohlenausschuss bei fünf Enthaltungen und ohne Gegenstimme zugestimmt (weitere Beratungsfolge wie bei den Standorten). Dass damit längst dem in einem langen Prozesse entwickelten und geäußerten Wunsch der Bürger entsprochen werde, sagte zum Beispiel Klaus Steingießer (CDU), der alle Suchraum-Foren besucht hatte: "Bei allen Rückmeldungen habe ich kein einziges Mal wahrgenommen, dass eine getrennte Umsiedlung gewünscht ist."

(RP/rl)
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