Erkelenz Damm für A 44 im Tagebau

Erkelenz · Über den Stand der Umsiedlung für den Braunkohlentagebau in Erkelenz, begrünte Schutzwälle, die Zukunft der Autobahn zwischen Wanlo und Jackerath sowie die Geschäftsentwicklung allgemein berichtete am Freitag RWE Power.

Über die Entwicklung des Braunkohlentagebaus Garzweiler II berichteten gestern bei der Jahrespressekonferenz von RWE Power Dr. Johannes Lambertz und Michael Eyll-Vetter.

Über die Entwicklung des Braunkohlentagebaus Garzweiler II berichteten gestern bei der Jahrespressekonferenz von RWE Power Dr. Johannes Lambertz und Michael Eyll-Vetter.

Foto: Günter Passage (Archiv)

Die erste Erkelenzer Erde haben die Bagger von RWE Power bereits weggeschafft, um Braunkohle aus dem Tagebau Garzweiler II zu fördern. Über den Geschäftsverlauf und Pläne für das neue Jahr berichtete das Unternehmen am Freitag auf Schloss Paffendorf bei Bergheim. Ein Thema war die Autobahn 61, die nur noch wenige Jahre zwischen den Kreuzen Wanlo und Jackerath befahrbar sein wird.

Erkelenz: Damm für A 44 im Tagebau
Foto: Grafik: dpa, RP

Über die Energiewende, die der Aktiengesellschaft ein "turbulentes Jahr" beschert hat, berichtete Dr. Johannes Lambertz, der Vorstandsvorsitzende von RWE Power, ebenso wie über die weiterhin tragende Rolle der Braunkohle im deutschen Strommarkt. Er sehe für die Zukunft die erneuerbaren Energien und die Braunkohle "als gute Nachbarn".

Erkelenz: Damm für A 44 im Tagebau
Foto: reuter (Archiv)

RWE engagiere sich auf beiden Feldern, beispielsweise sei vor wenigen Tagen mit dem Bau des Windparks Titz begonnen worden, ein weiterer in Jüchen folge bald. Das Abschalten von zwölf alten 150-Megawatt-Kraftwerksblöcken im kommenden Jahr war ebenso Thema wie die dafür erfolgende Inbetriebnahme der neuen Kraftwerksblöcke in Neurath und die Pläne für ein weiteres Kraftwerk.

A 61-Teilstück bis nur noch 2017

Eine für den Kreis Heinsberg entscheidende Änderung in der Verkehrsinfrastruktur wird von RWE Power derzeit vorbereitet. Auch das sprach Johannes Lambertz an. Im Tagebau Garzweiler sei die Trasse für die neue Autobahn 44 schon zu erkennen.

Derzeit wird ein Damm angelegt, über den die Autobahn geführt wird und ab etwa 2017 der Verkehr rollen soll. Dann nehme "der Tagebau die A 61 zwischen den Autobahnkreuzen Jackerath und Wanlo in Anspruch". Für die neue A 44 soll das Kreuz Jackerath etwas in südliche Richtung verlegt werden. Auf die A 46 wird der Verkehr wie früher am Kreuz Holz stoßen.

Über den Stand der Umsiedlung in Pesch, Immerath, Lützerath und Borschemich teilte Michael Eyll-Vetter, Leiter der Bergbauplanung bei RWE Power, mit, dass "in Pesch noch einige wenige Familien nicht umgesiedelt sind, aber inzwischen mit allen Einigung erzielt worden ist".

Von den insgesamt 466 Anwesen in Pesch, Lützerath und Immerath habe RWE schon 86 Prozent erworben, "65 Häuser noch nicht. Die liegen vor allem in Lützerath, wo die bergbauliche Inanspruchnahme auch erst später erfolgt." Von den 260 Anwesen in Borschemich müsse RWE noch etwa 50 kaufen. Die Beteiligung an der Umsiedlung liegt zwischen 50 bis 60 Prozent.

Gestartet worden ist dieses Jahr der Umsiedlungsprozess für die nächsten Erkelenzer Orte (Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestrich). RWE Power wird die Bürger 2012 bei der Suche nach einem geeigneten neuen Standort begleiten. "Die unmittelbar in der Nachbarschaft gelegenen Orte wie Venrath werden zehn Jahre bevor der Tagebau an ihnen vorbeischwenkt durch begrünte Immissionsschutzwälle vor Staub und Lärm geschützt", sagte Eyll-Vetter.

Eine Wand, wie sie für Wanlo zwischenzeitlich diskutiert wurde, sei nicht vorgesehen. Es seien ausreichend Flächen im Sicherheitsstreifen des Tagebaus für einen begrünten Wall vorhanden.

(RP)
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