Erkelenz Erkelenzerin Sarah Ried erhält Staatspreis NRW

Erkelenz · Sarah Ried ist nach Dortmund eingeladen worden, wo am 13. Juli der Staatspreise im Kunsthandwerk NRW verliehen wird. Die 27-jährige Goldschmiedin aus Erkelenz soll in der Kategorie "Schmuck" ausgezeichnet werden.

 „Im Studium bin ich mit der 3D-Drucktechnik in Kontakt gekommen“, Sarah Ried - Goldschmiedin.

„Im Studium bin ich mit der 3D-Drucktechnik in Kontakt gekommen“, Sarah Ried - Goldschmiedin.

Foto: Sarah Ried

Nein, gerechnet hat Sarah Ried nicht damit. Gehofft hat sie jedoch schon. Als der Anruf kam, dass sie den Staatspreis im Kunsthandwerk NRW bekommen soll, war die Freude umso größer. Aus der Freude ist bei der 27-jährigen Goldschmiedin jetzt Vorfreude geworden, denn am 13. Juli soll sie bei einem Festakt im Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund geehrt werden.

 Einzelne in 3D-Drucktechnik hergestellte Broschen bilden den Grundbaustein des Stecksystems für eine Halskette von Sarah Ried.

Einzelne in 3D-Drucktechnik hergestellte Broschen bilden den Grundbaustein des Stecksystems für eine Halskette von Sarah Ried.

Foto: Sarah Ried

"Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet. Umso toller war es, als ich von der Juryentscheidung erfuhr", erzählt die 27-jährige Erkelenzerin, die in Wegberg geboren wurde und am Maximilian-Kolbe-Gymnasium ihr Abitur machte. Daran schloss sich eine dreieinhalbjährige Lehre zur Goldschmiedin an sowie ein Schmuckdesign-Studium an der Fachhochschule Düsseldorf. Während dieser Zeit begann Sarah Ried, sich mit 3D-Druck zu beschäftigen und für ihren Bereich zu nutzen. Eines ihrer Ergebnisse, eine mehrteilige Halskette, reichte sie in diesem Jahr der Jury für den Staatspreis im Kunsthandwerk ein. Und überzeugte damit.

Rieds Serie "Ferrofluid" basiert auf der Wiederholung eines Elements, aus dem ein wachsendes Schmuckstück entstehen kann. Dabei bildet die Brosche den Grundbaustein des Stecksystems, dessen Material Nylon ist. "Das Modell dazu habe ich am PC entworfen. Im Handwerk wäre dieses Stück so niemals herzustellen", erklärt die 27-Jährige. "Das Arbeiten mit der 3D-Drucktechnik ist ein spannendes, aber im Schmuckbereich noch selten genutztes Verfahren."

Die Landesausstellung "Manu Factum" präsentiert vom 14. Juli bis 8. September die besten Kunsthandwerker aus Nordrhein-Westfalen — darunter die dann mit dem Staatspreis ausgezeichnete Sarah Ried. Dieser Preis ist der in Nordrhein-Westfalen bedeutendste und mit insgesamt 45 000 Euro am höchsten dotierte Preis im deutschen Kunsthandwerk. Er wird seit den 1960er Jahren alle zwei Jahre von der Landesregierung für herausragende Leistungen kunsthandwerklichen Schaffens in den Werkbereichen Schmuck, Gerät aus Metall, Holz, Textil/Leder, Keramik, Stein, Glas und Fotografie/Papier vergeben. Von insgesamt 306 Bewerbungen, die dieses Jahr im Wettbewerb eingereicht wurden, sind 107 zur Ausstellung zugelassen. Sie zeigen einen Querschnitt vom klassischen Kunsthandwerk bis zur angewandten Kunst. Eine Fachjury traf in zwei Runden die Wahl über die Vergabe der neun Staatspreise. "Zuerst habe ich Fotografien eingereicht, dann wurde ich aufgefordert, die Schmuckstücke einzureichen", erinner sich die Erkelenzer Goldschmiedin.
Die Auszeichnung der Preisträger wird Landeswirtschaftsminister Garrelt Duin am 13. Juli in Dortmund vornehmen. Sarah Ried wird von der Familie und einigen Freunden begleitet. Auch Marwin Altmann von der Erkelenzer Goldschmiede Altmann will mit nach Dortmund kommen, denn das Unternehmen freut sich ebenso über die Auszeichnung seiner Mitarbeiterin. "Die Verleihung des Staatspreises erfüllt uns natürlich mit Stolz", sagt Goldschmiedemeister Eckhard Altmann, "für uns ist dies eine Bestätigung der Qualifikation von Sarah Ried, die wir bereits seit ihrer Ausbildung kennen." FOTO: KN

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