Erkelenz Mord und Totschlag in Erkelenz

Erkelenz · Kriminelles und Unheimliches gab es bei der Lesung des Krimibuchs "Tödlicher Selfkant" in der Buchhandlung Viehausen. Geschichten über Erkelenz standen im Vordergrund – "Missetaten zwischen Burg und Lambertusmarkt".

 Erkelenzer schreiben Erkelenzer Krimis (v.l.): Kurt Lehmkuhl, Heidi Hensges, Rita Hündgen, Helmut Wichlatz und Detlef Püttmann lasen aus ihren Geschichten. Für den satten Grün-Ton, der sich in den Haaren spiegelt, ist Christopher Viehausen verantwortlich – der begeisterte Borussia-Fan hat sein Geschäft in grünes Licht getaucht.

Erkelenzer schreiben Erkelenzer Krimis (v.l.): Kurt Lehmkuhl, Heidi Hensges, Rita Hündgen, Helmut Wichlatz und Detlef Püttmann lasen aus ihren Geschichten. Für den satten Grün-Ton, der sich in den Haaren spiegelt, ist Christopher Viehausen verantwortlich – der begeisterte Borussia-Fan hat sein Geschäft in grünes Licht getaucht.

Foto: jürgen laaser

Kriminelles und Unheimliches gab es bei der Lesung des Krimibuchs "Tödlicher Selfkant" in der Buchhandlung Viehausen. Geschichten über Erkelenz standen im Vordergrund — "Missetaten zwischen Burg und Lambertusmarkt".

"Tödlicher Selfkant" heißt der Kurzkrimi-Band, aus dem in der Buchhandlung Viehausen gelesen wurde. An diesem Abend hätte der Name fehlgeleitet. Es lasen Erkelenzer Autoren Geschichten, die in Erkelenz spielten. "Missetaten zwischen Burg und Lambertusmarkt" lautete konsequenterweise der Titel der Lesung.

Namensgerecht nahmen Lambertusmarkt und Burg zentrale Rollen ein — so in der Geschichte "Lambertusmarkt" von Rita Hündgen, Leiterin des Cusanus-Gymnasiums: Jeremy Weise drückt sich an die Zeltwand des Kirmesstandes von Madame Elvira, der Wahrsagerin. Der 15-Jährige versteckt sich vor den ihn mobbenden Klassenkameraden. Unverhofft wird er Zeuge eines Streits. Ein erstickter Schrei und ein dumpfer Aufprall, dann ist Stille. Jeremy ist der einzige Zeuge. Wer wird ihm glauben?

Vollbesetzte Stuhlreihen

Mord, Erpressung, Unheimliches und Hintertriebenes boten die vier Autoren vor vollbesetzten Stuhlreihen. Manches war dabei so kriminell, dass selbst den Autoren die Stimme wegblieb — Detlef Püttmann konnte seinen Text "Flucht vor der Vergangenheit" wegen Heiserkeit nicht selbst vortragen. Dafür sprangen Heidi Hensges und Kurt Lehmkuhl ein. Lehmkuhl ist Leiter des Anton-Heinen-Volkshochschulkurses, bei dem "Tödlicher Selfkant" und sein Vorgänger "Blutroter Selfkant" entstanden sind, und auch Herausgeber der Bücher.

Von schmutzigen Geheimnissen, zweifelhaften Finanzgeschäften und einem fingierten Flugzeugabsturz erzählte Püttmanns Kurzkrimi. Helmut Wichlatz trug seine Rachegeschichte "Fingerzeig des Schicksals" vor. Mit einer Mischung aus Rückblenden und Ereignisbeschreibungen der Gegenwart erzählte er von drei Erkelenzer Hooligans, die eine Gewalttat in der Unterführung am Bahnhof verbindet. Ihre Taten holen sie ein.

Um eine kunstvoll erzählte Verzweiflungstat ging es bei Lehmkuhls Geschichte "Überblick". Zentraler Ort ist das Dach der Burg, zentrale Figur ein von seiner Libido übermannter Lehrer und die Rache einer Frau. Für den quirligen, ironisch-witzigen und spontan vorgetragenen "Rausschmeißer" des Abends sorgte Gerd Grunewald mit der im ersten Band der Kurzkrimi-Reihe erschienenen "Ruhe in Porselen".

Die ersten Geschichten als Autor, bislang wenige Lesungen vor Publikum — manche Autoren brauchten ein paar Zeilen, um die Nervosität abzuschütteln. Vor allem gegen Ende klatschte das Publikum dann aber begeistert.

Die erste Auflage von 1000 Exemplaren des Titels im hkl-Verlag war bereits nach drei Wochen vergriffen. Auch die zweite Auflage ist kaum mehr zu bekommen. Derzeit wird über eine dritte Auflage nachgedacht.

(prei)
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