Erkelenz Schwaamer Landidylle

Erkelenz · Das 143-Seelendorf Schwaam ist eine wahre Fundgrube für Historiker und touristischer Anziehungspunkt Nummer eins am Rande von Wegberg. Hubert Michiels vom Dorfausschuss weiß manche Anekdote zu erzählen.

Schwaam Wer glaubt, dass in Schwaam der Hund begraben liegt, war wohl noch nicht dort. Das kleine Dorf mit seinen 143 Einwohnern am Rande von Wegberg ist eine wahre geschichtliche Fundgrube und touristischer Anziehungspunkt Nummer eins im Großraum Wegberg.

Reetgedeckte Fachwerkhäuser

Da Schwaam um seine Schönheit weiß, nimmt es regelmäßig an Kreis- und Stadtwettbewerben teil. Erst im Juni erhielt Schwaam einen Sonderpreis im Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, der früher „Unser Dorf soll schöner werden“ hieß. „Die bekannteste Attraktion in Schwaam sind die sechs reetgedeckte Wohnhäuser“, erklärt Hubert Michiels, Vorsitzender des Schwaamer Dorfausschusses. Der Mann kennt sich aus, denn er lebt schon sein ganzes Leben in Schwaam. Daher kann Hubert Michiels so manche Anekdote erzählen, natürlich auch über die Reetdachhäuser. „Im Reetdachhaus von Familie Geerkens soll der Legende nach Napoleon übernachtet haben“, sagt er. Der Hof ist der zweitälteste Hof in Schwaam und wurde 1616 errichtet.

Nicht nur für dieses alte Haus gab es den Sonderpreis, sondern für „die gelungene Umnutzung landwirtschaftlicher Anwesen für den Fremdenverkehr und die gute Eingliederung in die Dorfstruktur“, heißt es in der Urkunde. Gemeint ist der alte Thomeshof, der vor drei Jahren zur Pension umgebaut worden ist und seitdem „Pension Zum Thomeshof“ heißt. Acht Zimmer laden Familien, Monteure, Rentner oder Fahrradtouristen ein, das Schwaamer Landleben zu genießen. Die Zimmer sind rund um den Innenhof verteilt, der von wildem Wein bewachsen ist, und wurden ausschließlich aus natürlichen Baustoffen gebaut, was wohl auch die Jury des Kreiswettbewerbes überzeugte. Der Thomeshof ist eine von vier Übernachtungsmöglichkeiten im Ort. Anziehungspunkt für kleine Gäste ist das Heuhotel, in dem auf Heu geschlafen wird.

Obstwiesen und Feuchtbiotope

„Schwaam wird gerne von Radfahrern als Ziel angepeilt, da die Wege so abwechslungsreich sind“, sagt Hubert Michiels. Die Radwege führen durch den Naturpark Maas-Schwalm-Nette, vorbei an den Feuchtbiotopen in den stillgelegten Tongruben, den Streuobstwiesen und den weitläufigen Pferdekoppeln rund um Schwaam. Ein gut ausgewiesenes Rad- und Wandernetz ist über die Jahre hinweg entstanden. „Ein Besuch lohnt sich also“, wirbt Hubert Michiels für „sein“ Schwaam.

(RP)
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