Erkelenzer Land Was tun gegen Bluthochdruck?

Erkelenzer Land · In diesem Monat macht die Deutsche Herzstiftung auf die Risiken des Bluthochdrucks aufmerksam, der unbehandelt zu schweren Herzerkrankungen führen kann. Kardiologe Dr. Heribert Brück beantwortet Leserfragen.

 Blutdruckmessen ist keine Altersfrage. Kardiologe Dr. Heribert Brück sagt, dass viele Patienten gar nicht um ihren Blutdruck wissen. Und: "Bluthochdruck macht in der Anfangsphase keine Beschwerden."

Blutdruckmessen ist keine Altersfrage. Kardiologe Dr. Heribert Brück sagt, dass viele Patienten gar nicht um ihren Blutdruck wissen. Und: "Bluthochdruck macht in der Anfangsphase keine Beschwerden."

Foto: Lothar BERNS (Archiv)

"Herz unter Druck" lautet das Motto der Herzwochen, die stets im November von der Deutschen Herzstiftung veranstaltet werden. "Dabei geht es darum, zunächst einmal ein Bewusstsein für den Bluthochdruck zu schaffen, auf die Gefahren dieser ernsten Erkrankung aufmerksam zu machen, aber auch Möglichkeiten zur Behandlung aufzuzeigen, sowohl medikamentös als auch nicht medikamentös", sagt Dr. Heribert Brück, Kardiologe aus Erkelenz.

Nach Schätzungen haben in Deutschland zwischen 18 und 35 Millionen Menschen einen zu hohen Blutdruck, das sind 30 bis 40 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Ab 60 Jahren habe sogar jeder Zweite einen zu hohen Blutdruck, sagt Brück. Bei Menschen im hohen Alter sind es 80 bis 90 Prozent.

Ursachen sind selten Nieren- und Schilddrüsenerkrankungen, am häufigsten findet man eine sogenannte essentielle Hypertonie, hierfür spielt das Alter und Geschlecht, aber auch eine Veranlagung eine Rolle. "Einen großen Einfluss haben aber auch Gewicht, Stress, Bewegungsmangel, Ernährung (Salz) und bestimmte Medikamente", sagt der Kardiologe.

Symptome geben Hinweise

"Viele Patienten wissen jedoch gar nicht um ihren Bluthochdruck. Bluthochdruck macht in der Anfangsphase keine Beschwerden", erklärt Brück. Deshalb ist es wichtig, den Blutdruck zu messen. Folgen eines unbehandelten Hochdrucks können sein: Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzschwäche, Augenveränderungen und Nierenschäden. In manchen Fällen können bestimmte Symptome Bluthochdruck andeuten. Wie im Fall von Patient A., den Brück beispielhaft schildert: Herr A. leidet seit einigen Wochen unter starken Kopfschmerzen, er führt dies auf seinen stressigen Beruf zurück, zu dem auch lange Autofahrten gehören.

Da er an nichts Ernstes denkt und auch keine Zeit hat, behandelt er sich selbst mit Kopfschmerztabletten. Erst als er auch noch Schwindel und eine leichte Übelkeit bemerkt, macht er sich doch Sorgen und geht zum Arzt. Dort wird mehrfach ein Blutdruck von 180/100 mmHg gemessen. Es erfolgt die medizinische Abklärung, bei der aber keine andere Erkrankung als Ursache des Bluthochdrucks gefunden wird.

Weil die Werte auch in der Langzeit-Blutdruckmessung deutlich zu hoch sind, muss schon von Anfang an medikamentös behandelt werden, gleichzeitig sollten aber auch die nicht medikamentösen Maßnahmen beginnen, so rät Brück, um im weiteren Verlauf die Medikamente wieder reduzieren zu können: Ernährung (Salzkonsum), regelmäßige Bewegung sind wichtig. "Beides führt zur Gewichtsreduktion, was für die Blutdruckbehandlung wichtig ist", sagt Brück. Außerdem sollte man dem Stress entgegenwirken. Seminare und Kursangebote können dabei helfen. Weitere Tipps gibt Brück Lesern in einer RP-Aktion.

(RP/rl)
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