Jüchen 100 Millionen für neue A 44

Jüchen · Mitten durch den heutigen Tagebau wird die neue Autobahn 44n verlaufen, die 2017 die A 61 ersetzen soll. Das Mammutprojekt soll im ersten Halbjahr 2012 beginnen. Doch schon jetzt sind Vorarbeiten sichtbar.

 Die neue Autobahn A 44n wird mitten durch den heutigen Tagebau Garzweiler II führen. Hier der Blick von Jüchen aus Richtung Süd-Osten, wo die Autobahn verlaufen wird.

Die neue Autobahn A 44n wird mitten durch den heutigen Tagebau Garzweiler II führen. Hier der Blick von Jüchen aus Richtung Süd-Osten, wo die Autobahn verlaufen wird.

Foto: Isabella Raupold

Es sind Millionen Kubikmeter Erde, die im Moment bewegt werden. Aufgeschüttet zu einem Damm, der durch den Braunkohle-tagebau Garzweiler II verläuft. Der Damm ist bereits erkennbar und soll bald die neue Autobahn 44n tragen, die die alte Autobahn 44 ersetzen soll.

Der Erdhügel, etwa einen Kilometer östlich der alten Trasse, ist das sichtbarste Zeichen dafür, dass der Braunkohle-Tagebau voranschreitet — und im Jahr 2017 auch die A 61 fressen wird. Bis dahin muss die A 44n fertig sein. Denn die 40 000 Autos, die täglich über die A 61 fahren, sollen dann den Umweg über die A 44n und die A 46 bis zum Kreuz Wanlo nehmen. Das Mammutprojekt ist nach RP-Informationen mit rund 100 Millionen Euro veranschlagt. Die Kosten trägt der Tagebaubetreiber RWE Power.

Im Tagebau selbst wird es noch dauern, bis der eigentliche Bau der Straße beginnt. Aber südwestlich der Abbaukante, am Autobahnkreuz Jackerath, wird schon im ersten Halbjahr 2012 gebaggert. Der Landesbetrieb Straßen NRW beginnt dort mit dem Neubau des Autobahnkreuzes Jackerath, das etwas südlich des jetzigen Kreuzes entstehen soll.

Von dem neuen Kreuz wird der Verkehr der A 61 ab 2017 über die dann neue Trasse umgeleitet. "Wir sind im Moment dabei, Bauwerkspläne für die neuen Brücken zu erstellen", erklärt Bauingenieur Markus Reul, Projektleiter bei Straßen NRW. Die Behörde leitet das Großprojekt.

Der Bau der Brücken für das neue Kreuz und die Geländeherstellung im Tagebau sind die wichtigsten Bausteine für die neue Trasse, die 2012 erledigt werden. Der Untergrund im Tagebau muss besonders hergerichtet werden, deshalb wird dort der Kieselanteil hoch sein. "Mit der Geländeherstellung sind wir voll im Plan. 2017 werden wir schaffen", kündigte Manfred Lang, Sprecher von RWE Power, an. Das Genehmigungsverfahren ist bereits abgeschlossen, derzeit läuft das Bauplanverfahren bei Straßen NRW.

In den kommenden Jahren sollen auch der Holzer Knoten und die Autobahn 46 umgebaut werden, um die Verkehrsmenge bewältigen zu können. Unter anderem wird es dort dann sechs statt vier Spuren geben. "Der Verkehr auf dieser Autobahn wird sich ungefähr verdoppeln", mutmaßt Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens. Um die Hochneukircher Anwohner vor Lärm zu schützen, wird auf der A 46 Flüsterasphalt aufgebracht werden, zudem wird eine Lärmschutzwand gebaut.

(RP)
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