Jüchen Eine Million für Rheinischen Hof

Jüchen · Wohnungen und Geschäfte sollen in das denkmalgeschützte Haus am Jüchener Markt. Die ersten Mieter sollen im Frühjahr 2012 einziehen. Der Architekt will noch in diesem Jahr den Bauantrag stellen und anfangen zu sanieren.

 Der denkmalgeschützte Rheinische Hof soll saniert werden: Geplant ist, in der historischen Gaststätte am Jüchener Markt Geschäfte und Mietwohnungen unterzubringen.

Der denkmalgeschützte Rheinische Hof soll saniert werden: Geplant ist, in der historischen Gaststätte am Jüchener Markt Geschäfte und Mietwohnungen unterzubringen.

Jahrelang verfiel das Denkmal – jetzt tut sich etwas im Rheinischen Hof. Das Erdgeschoss der ehemaligen Traditionsgaststätte soll zur Gewerbefläche werden, darüber sind Wohnungen geplant. Im Bereich des ehemaligen Tanzsaals soll ein Loft entstehen.

"Wir führen derzeit Gespräche mit möglichen Nutzern", sagt Heimo Amen vom Düsseldorfer Architekturbüro Amen/JZ. Seit knapp einem Jahr ist er im Auftrag des Grevenbroichers Stephan Dammert, der damals den verfallenen denkmalgeschützten Rheinischen Hof kaufte, mit der Sanierung betraut. "Geplant ist, dass wirm vielleicht noch im November oder Anfang Dezember, bei der Gemeinde Jüchen den Bauantrag einreichen." Die ersten Mieter könnten dann "tendenziell im Frühjahr" einziehen. Zwischen 800 000 und 1,2 Millionen Euro werde die Sanierung kosten, schätzt er.

Keine neue Gaststätte

"Wir haben das Gebäude entkernt", sagt Heimo Amen. "In den vergangenen Monaten haben wir diverse Möglichkeiten durchdacht, wie sich das Gebäude nutzen ließe." Die Idee, im Erdgeschoss wieder eine Gaststätte anzusiedeln, scheiterte: Es fand sich kein geeigneter Interessent. Dass stattdessen auf den rund 200 Quadratmetern im Erdgeschoss kleine Ladenlokale, etwa für Pflegedienste, Versicherungsbüros oder Einzelhändler entstehen, sei so weit sicher.

"Jetzt müssen wir abwarten, wie die Gespräche mit den Interessenten laufen." Zu klären sei dabei unter anderem noch, ob zwei oder drei Ladenlokale eingeplant würden. Nach derzeitigem Stand seien es eher zwei. Wenn die Gespräche mit den Nutzern abgeschlossen sind, will er den Bauantrag stellen – das ist der Optimalfall. Es kann natürlich auch passieren, dass die Interessenten wieder abspringen. Dann will das Architekturbüro drei Lokale, die vier Wohnungen und das Loft realisieren. "Irgendwann müssen wir natürlich wichtige Bauschritte machen", begründet Amen.

In den Obergeschossen entstehen 400 bis 450 Quadratmeter Wohnfläche. Das Sorgenkind ist das Loft, erzählt Heimo Amen: "Dafür suchen wir Interessenten, die Nutzung ist noch nicht definiert". 140 Quadratmeter Fläche stehen zur Verfügung, fünf bis sechs Meter hoch sei der Raum. Die Fassade des ehemaligen Rheinischen Hofs soll hell gestrichen werden, das gehe "in Richtung grau und weiß". Entschieden sei das indessen noch nicht. Die Fenster würden erneuert.

Weil das Haus unter Denkmalschutz steht, mussten sich die Planer mit der Denkmalbehörde abstimmen. Amen ist zuversichtlich, dass die Sanierung ohne Probleme mit dem Amt über die Bühne geht: "Ich rechne nicht mit bösen Überraschungen."

(naf)
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