Jüchen Hochneukirch mag sein jüngstes Königspaar

Jüchen · Lothar Hofmann bekam beinahe Platzangst. "Das Festzelt war schon beim Krönungsball am Freitag so rappelvoll, dass wir bis zwei Uhr nachts dachten, es sei viel zu klein," sagt der Ehrenpräsident des Hochneukircher Heimatvereins.

Das Schützenfest am Wochenende gab ihm allen Grund zu strahlen. "So eine tolle Kirmes voller Euphorie haben wir sehr viele Jahre nicht mehr erlebt", meinte Hofmann. Und das will bei einem so altgedienten Hochneukircher Schützen schon etwas heißen.

Als Ministerpräsident des Ministeriums, also des Vereinsvorstandes plus Roten Husaren, war Hofmann mit seiner Frau Marliese für vieles in der ungewöhnlich kurzen Zeit der Vorbereitungen mitverantwortlich. Dass er wie kein Zweiter Erfahrung hat in Sachen Hochneukircher Heimat- und Schützenfest, erwies sich da als nützlich.

Besonders freute Hofmann, dass er als ältester Aktiver das jüngste Königspaar der Hochneukircher Vereinsgeschichte vorstellen durfte. Das am Freitag gekrönte Königspaar Benedikt Obst (23) und Judith Hochhäuser (24) kann beim Schützenfest finanziell keine Kapriolen schlagen, denn der König ist noch Student. Doch dass es nicht auf große Investitionen ankommt, sondern auf Beliebtheit, viel positive Ausstrahlung und persönliches Engagement, bewies das junge Paar.

Bemerkenswert gut besucht waren nicht nur die Umzüge und Bälle, sondern auch das Totengedenken mit einem Großaufgebot von Musikern. Eine weitere Besonderheit: Am Freitagabend, noch vor der Krönung von Benedikt I., wurde dessen Bruder Kaplan Thorsten Obst (seit 1991 ein Roter Husar) zum Regimentskaplan ernannt. Das dürfte auch Vater Wilfried Obst gefreut haben, der vor exakt 35 Jahren König in Hochneukirch war. Präsident Gerd Bandemer sieht das neue Konzept des Heimatvereins durch steil wachsende Mitgliederzahlen bestätigt und: "Für die kommenden fünf Jahre haben wir Könige!" Das ist beruhigend, hatte der Verein doch in diesem Jahr eine ganze Weile suchen müssen, bis eine Majestät für die Premiere des neuen Festkonzepts gefunden war.

Jugendobmann Thomas Joest vom ersten Jägerzug weiß Genaueres. "Am Sonntag hat Peter Lüpges unterschrieben fürs nächste Jahr", sagt er. Beim "Ersten Jägerzug" gingen außerdem zehn Jugendliche als geschlossener Zug mit sowie eine größere Anzahl Kinder mit. Max von Vlodropp (15) bestätigt: "Thomas Joest ist unser Fußballtrainer und hat uns von den ideellen und kulturellen Zielen des Heimatvereins überzeugt." Das Fest klingt heute ab 12.30 Uhr im Festzelt aus.

(RP)
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