Jüchen Jüchen bindet seine Schüler

Jüchen · Da Jüchens Hauptschule schließt, besucht mindestens die Hälfte der 15 Bewerber fürs neue Schuljahr stattdessen die Realschule. Die übrigen wählen Hauptschulen in Nachbarstädten. Gymnasiasten und Realschüler wandern kaum ab.

 Die Jüchener Realschule (

Die Jüchener Realschule (

Foto: Reuter

Die Jüchener Schüler haben gewählt — und entschieden sich zum Großteil für eine Schulkarriere am Gymnasium. 50 Prozent von ihnen werden nach den Ferien zumeist am Jüchener Gymnasium eingeschult. 44 Prozent haben sich für den Besuch einer Realschule angemeldet. 15 Schüler wollten gerne zur Ganztagshauptschule in Hochneukirch wechseln.

Die hätte jedoch mindestens 18 Anmeldungen für ihren Fortbestand gebraucht und wird nun aufgelöst. Deshalb mussten sich die Schüler umorientieren. Zwei von ihnen werden nach den Sommerferien eine der Hauptschulen in Grevenbroich besuchen, drei machen sich auf den Weg zu einer Hauptschule ins benachbarte Mönchengladbach. Bei zwei Schülern ist die Schulwahl der Gemeinde noch nicht bekannt.

Großteil geht zur Realschule

"Mit insgesamt acht Schülern hat sich der Großteil der Kinder, die eigentlich die Hauptschule besuchen wollten, nun aber für die Jüchener Realschule entschieden", sagt Gemeindesprecher Norbert Wolf. Der Trend, der in den vergangenen Jahren ohnehin zu Gymnasium und eben Realschule ging (im vergangenen Jahr meldeten sich dort 41 Prozent der Grundschüler an, in diesem Jahr sind es 44 Prozent), wird damit zusätzlich gestärkt. Allgemein ist die Zahl der Schüler, die freiwillig auf eine Schule in angrenzenden Städten wie Mönchengladbach, Korschenbroich oder Grevenbroich wechseln, seit Jahren klein.

An Korschenbroicher Realschule und Gymnasium hat sich fürs kommende Schuljahr kein Kind aus Jüchen angemeldet, für Grevenbroich und Mönchengladbach liegen die Zahlen zwar noch nicht vor. Aber auch hier geht man von nur wenigen Anmeldungen aus. Die Mönchengladbacher Schulen rechnen erfahrungsgemäß mit "nur einer Handvoll Jüchener Kinder".

Keine Wahl hatten dagegen die Anwärter auf einen Platz in der Hauptschule Hochneukirch. Deren sukzessive Auflösung läuft bereits. Das heißt, dass zwar keine neuen fünften Klassen mehr zustande kommen, der Unterricht aber so lange weitergeführt wird, bis alle Kinder ihren Abschluss haben. Spätestens im Schuljahr 2015/2016 wird nach dieser Rechnung die letzte Stufe an der Hauptschule unterrichtet. Allerdings sind dafür mindestens 36 Schüler nötig, denn die Schule muss mindestens zwei Klassen bilden.

Als Alternative hat die Gemeinde das Konzept der erst Gemeinschafts- mittlerweile aber Sekundarschule genannten Schulform entwickelt. Die Sekundarschule soll zum kommenden Schuljahr an den Start gehen und eine Mischform aus Haupt- und Realschule bilden.

Die Schüler, die jetzt zur Realschule gewechselt haben oder sie bereits besuchen, können sich dann aussuchen, welchen Abschluss sie machen wollen, beziehungsweise ob sie nach der ersten Sekundarstufe zum Jüchener Gymnasium wechseln und dort ihr Abitur machen wollen. Denn durch eine enge Kooperation zwischen der neuen Sekundarschule und dem Jüchener Gymnasium soll diese Möglichkeit allen Schülern offen gehalten werden.

(RP/rl)
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