Jüchen Jüchen macht 2,7 Millionen Euro Gewinn
Jüchen · Applaus kam auf, als Bürgermeister Harald Zillikens in der Ratssitzung das Ergebnis des Haushaltsjahres 2010 verkündete. Bis in die Nacht vor der Ratssitzung war an dem Papier noch gefeilt worden, um den Haushaltsabschluss zur Ratssitzung präsentieren zu können. Es hat sich gelohnt: Denn die Gemeinde hat im Haushaltsjahr 2010 ein Plus in Höhe von knapp 2,7 Millionen Euro in der Bilanz stehen.
Geplant gewesen war ein Defizit in Höhe von gut 4,5 Millionen Euro. Der Unterschied beträgt satte 7,17 Millionen Euro. Insgesamt stehen Erträge in Höhe von rund 44,7 Millionen Euro Ausgaben in Höhe von 42 Millionen Euro gegenüber. Der Rat verwies den Entwurf des Jahresabschlusses an den Rechnungsprüfungsausschuss.
Zillikens macht vor allem eine unerwartete Verbesserung bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer für den Überschuss verantwortlich. Die betrugen im Jahr 2010 rund 16,5 Millionen Euro — mehr als ein Drittel der Gesamteinnahmen der Gemeinde. Im Haushaltsentwurf war dieser Posten niedriger angesetzt worden. "Steuereinnahmen sind schwer zu planen", sagte Zillikens. Was mit dem Überschuss passieren soll, darüber entscheidet der Rat.
Dass die Gemeinde den Millionen-Überschuss munter verpulvert, ist allerdings relativ unwahrscheinlich. Denn noch immer ist Jüchen verpflichtet, das Haushaltssicherungskonzept (HSK) auszuführen. Darauf pocht der Rhein-Kreis Neuss als Finanzaufsichtsbehörde. Im Juni hatte der Gemeinderat beschlossen, das HSK zunächst fortzuschreiben und gleichzeitig die Absicht bekundet, eine Kanzlei mit der gegenteiligen Rechtsauffassung zu beauftragen. Da war noch von einem Überschuss in Höhe von "nur" rund 1,5 Millionen Euro ausgegangen worden.
Außerdem plant die Gemeinde für das laufende Haushaltsjahr mit einem Defizit in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro. Doch auch für diesen Haushalt verkündete Harald Zillikens eine gute Nachricht: Für das laufende Jahr reduziert sich das erwartete Haushaltsloch auf 4,1 Millionen Euro — wegen der Gewerbesteuer.
