Jüchen Jüchen sucht neuen Brandmeister

Jüchen · Weil Feuerwehrchef Mario Heitbrink kurzfristig zur Kreisleitstelle nach Neuss gewechselt hat, brauchen die Jüchener Wehren Ersatz. Die Gemeinde kann die Stelle fest oder als Ehrenamt vergeben. Das wird aber noch einige Zeit dauern. Vorerst übernimmt Heitbrinks Vize Michael Schröder den Job.

 Von 2008 bis jetzt war Mario Heitbrink als Brandmeister in Jüchen aktiv. Er war der erste fest angestellte Feuerwehrleiter der Gemeinde.

Von 2008 bis jetzt war Mario Heitbrink als Brandmeister in Jüchen aktiv. Er war der erste fest angestellte Feuerwehrleiter der Gemeinde.

Foto: Isabella Raupold

Es ist kein einfaches Verfahren, das in den kommenden Wochen auf die Gemeinde Jüchen zukommt. Mario Heitbrink fungiert seit gestern nicht mehr als Leiter der Jüchener Wehr und hat bei der Kreisleitstelle in Neuss angeheuert. Die Gemeinde muss sich nun auf die Suche nach einem neuen Leiter für die Jüchener Wehren machen. Die Aufgabe jedoch gestaltet sich nicht ganz leicht.

 Die Einsatzpläne (hier eine Großübung in der Hauptschule Hochneukirch) für die drei Jüchener Wehren und die zwei Löschgruppen muss der neue Gemeindebrandmeister eigenständig ausarbeiten.

Die Einsatzpläne (hier eine Großübung in der Hauptschule Hochneukirch) für die drei Jüchener Wehren und die zwei Löschgruppen muss der neue Gemeindebrandmeister eigenständig ausarbeiten.

Foto: Detlef Ilgner

"Wir haben Herrn Heitbrinks Entscheidung, die Jüchener Feuerwehr zu verlassen, einige Wochen sacken lassen und werden uns nun um einen Nachfolger bemühen", sagt Bürgermeister Harald Zillikens. Heitbrink hatte 2008 bei der Jüchener Feuerwehr angefangen — eigentlich für sechs Jahre. Wieso er nach Neuss wechselt, ließen sowohl er als auch die Gemeinde unbeantwortet.

Für Jüchen beginnt nun die Suche nach einem Nachfolger. Für den Übergang eingesprungen ist Heitbrinks Stellvertreter Michael Schröder, der hauptberuflich bei der Gemeinde arbeitet. Hans-Dieter Liefländer bleibt Stellvertreter. Am Donnerstag wird sich Harald Zillikens mit den Einheitsführern der Jüchener Wehren und den beiden Stellvertretern Mario Heitbrinks zu einem ersten informellen Gespräch zusammensetzen.

"Möglicherweise will einer der ohnehin in den Jüchener Wehren aktiven Feuerwehrmänner die Stelle gerne übernehmen", sagt Zillikens. Alle Mitglieder der drei Löschzüge Hochneukirch, Gierath und Jüchen und der Löschgruppen Waat und Kelzenberg seien aufgerufen, "sich Gedanken zu machen, wie es weitergehen kann", so Zillikens.

Im "Gesetz über den Feuerschutz und die Hilfeleistung" (FSHG) ist der Ablauf genau vorgeschrieben: Demzufolge werden der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr (Wehrführer) und seine bis zu zwei Stellvertreter auf Vorschlag des Kreisbrandmeisters (in Jüchens Fall Reinhard Seebröker) für die Dauer von sechs Jahren bestellt. Soweit sie nicht hauptamtlich tätig sind, werden sie zu Ehrenbeamten auf Zeit ernannt. Vor dieser Ernennung muss Seebröker, laut FSHG, die aktive Wehr anhören. Diese Anhörung soll in Jüchen im September stattfinden.

"Die Vorschläge werden auf die Akzeptanz der Feuerwehrleute hin abgeklopft, gehen dann in den Ausschuss und werden anschließend im Rat besprochen", sagt Harald Zillikens. Auch externe Bewerber würden in das Verfahren mit einbezogen.

Einzige Voraussetzung ist, dass sie "für ihr Amt persönlich und fachlich geeignet sind", schreibt das Feuerschutzgesetz vor. Bürgermeister Zillikens fügt hinzu: "Der neue Brandmeister muss nicht zwingend in einem hauptberuflichen Beschäftigungsverhältnis mit der Gemeinde stehen, so wie Herr Heitbrink oder nun Herr Schröder. Im Grunde kann die Aufgabe jeder feuerwehrtechnisch geeignete Bewerber auch als Ehrenamt übernehmen."

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort