Gemeinde Grefrath Actionfiguren: Zurück in die Kindheit

Gemeinde Grefrath · Besuch aus Frankfurt und Münster zieht die Ausstellung "Viel mehr als Plastik – Actionfiguren und ihre Geschichte(n)" an. Es ist nämlich deutschlandweit die erste ihrer Art mit wissenschaftlichem Hintergrund.

 Freunde gepflegter Action trafen sich gestern zur Ausstellungseröffnung im Museum Dorenburg: Die "Wilde Horde" hat den Trip in die eigen e Vergangenheit sehr genossen.

Freunde gepflegter Action trafen sich gestern zur Ausstellungseröffnung im Museum Dorenburg: Die "Wilde Horde" hat den Trip in die eigen e Vergangenheit sehr genossen.

Foto: achim hüskes

Besuch aus Frankfurt und Münster zieht die Ausstellung "Viel mehr als Plastik — Actionfiguren und ihre Geschichte(n)" an. Es ist nämlich deutschlandweit die erste ihrer Art mit wissenschaftlichem Hintergrund.

"Es hat sich gelohnt, die 300 Kilometer zu fahren. Eine tolle Ausstellung und das nicht nur für Fans der Actionfiguren", das ist das Fazit von Björn Galz. Eigentlich ist er in Froschhausen in der Nähe von Frankfurt zuhause, aber die aktuelle Ausstellung "Viel mehr als Plastik - Actionfiguren und ihre Geschichte(n)" im Niederrheinischen Freilichtmuseum hat ihn nach Grefrath geführt.

Und er ist nicht der einzige, der etliche Kilometer Fahrt auf sich genommen hat, um zu sehen, wie die eigenen Exponate in den Schaukästen wirken und was es eigentlich genau mit der ungewöhnlichen Ausstellung auf sich hat. Mehrere Sammler, die von Museumspädagogen Kevin Gröwig zwecks Leihgaben angesprochen worden waren, reisten eigens zur Ausstellungseröffnung nach Grefrath. Denn die von Gröwig ins Leben gerufene Ausstellung ist bislang einzigartig in Deutschland. In der Dorenburg wurden nämlich nicht nur einfach Actionfiguren zusammengetragen, sondern Gröwig arbeitete das ganze wissenschaftlich auf. "Für einen Fan ist die Ausstellung eine Pflichtveranstaltung. Ich habe hier so einiges erfahren, was mich selber erstaunt und mir ganz neu war", sagt der Kölner Christian Wandke. Für Jan Benjamin Beyen ist die Ausstellung eine Reise in die Vergangenheit. Es würden Kindheitserinnerungen wach, meint der Krefelder. "Hier sehe ich Sachen wieder, die ich als Kind nicht haben durfte. Die ich heute aber kaufe, wenn sich die Gelegenheit bietet", bemerkt Sammler Daniel Jaschke aus Korschenbroich mit einem Lächeln im Gesicht. Für ihn, wie auch für den Grevenbroicher Gerrit Bramsmann und Gordon Gust aus Essen, spiegeln die Figuren zudem eine Zeit wieder, in der die Kinder noch mit Phantasie gespielt haben.

Man habe Actionserien nachgespielt und ab und zu sei auch mal eine Figur zu Bruch gegangen. Heute höre man dagegen solche Sprüche wie "Gibt es dafür auch eine App?". Der Duisburger Mick Baltes und Christoph Hertwig aus Bergheimer beflügeln die Actionfiguren heute noch. Hertwig kreiert nämlich eigene Gestalten und Baltes baut Kulissen für seine Figuren und stellt per Fotografie eigene Comics her. Wie das aussieht zeigen Exponate von den beiden in der Ausstellung. In der Männerdomäne Actionfiguren gibt es aber auch Frauen, die nicht minder begeistert von der gelungenen Ausstellung sind. "Klasse, was hier zusammengetragen wurde. Eigentlich wollte ich vor zehn Jahren meine Big Jim Figuren samt Zubehör verkaufen, aber als ich sah, was man alles tolles kaufen konnte, habe ich das Sammeln angefangen", erzählt Martina Heuschen aus Münster. 250 Figuren hat sie , von denen einige zu sehen sind.

(RP)
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